Das US-amerikanische 3D-Druckunternehmen ICON arbeitet im Rahmen des Projekts „Olympus“ an einem neuartigen Konstruktions-3D-Drucker für den Bau von Gebäuden auf anderen Planeten. Vorrangig soll der Weltraum-3D-Drucker auf dem Mond oder gar Mars eingesetzt werden können. Finanziell unterstützt wird ICON dabei von der NASA und der U.S. Air Force.
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Das Projekt „Olympus“ ist eine Initiative zur Entwicklung eines weltraumgestützten Konstruktionssystems. Menschen sollen damit in der Lage sein, auf dem Mond oder Mars Gebäude zu errichten. Jason Ballard, CEO von ICON, gab in einer Pressemitteilung an, bereits bei der Gründung von ICON über das Bauen außerhalb der Welt nachgedacht zu haben. Bisher ist ICON sehr erfolgreich beim Entwickeln von 3D-Druckern für das Bauwesen auf der Erde.
Vierjahresvertrag mit der U.S. Air Force

Die U.S. Air Force hat einen Vierjahresvertrag mit ICON im Wert von 14,55 Mio. USD (12,37 Mio. EUR) abgeschlossen, wie das Austin Business Journal erklärt. Im Rahmen des Projekts will die U.S. Air Force ICON unterstützen und seine 3D-Drucktechnologie-Fähigkeiten erweitern. Das Small Business Innovation Research (SBIR) ist ebenfalls Teil des Projekts, ebenso wie die NASA.
Über das Artemis-Programm zur bemannten Monderkundung arbeitet die NASA daran, bis Ende dieses Jahrzehnts eine langfristige menschliche Präsenz auf und um den Mond zu etablieren. Mondressourcen sollen das Vorhaben unterstützen und als Baumaterialien genutzt werden.
Simulationen und Kooperationen
ICON wird mit dem Marshall Space Flight Center der NASA in Alabama zusammenarbeiten, um Verarbeitungs- und Drucktechnologien unter Verwendung von simuliertem Mondboden zu testen. Technologien, die ICON 2018 während der 3D Printed Habitat Challenge der NASA demonstrierte, spielen dabei eine Rolle. Das Team SEArch+/Apis Cor war einer der Finalisten der 3D-Printed Habitat Challenge.
Corky Clinton, stellvertretender Direktor des Marshall Science and Technology Office der NASA, sagt in der Erklärung:
„Wir möchten die Technologiebereitschaft und die Testsysteme erhöhen, um zu beweisen, dass es machbar ist, einen 3D-Großdrucker zu entwickeln, der eine Infrastruktur auf dem Mond oder dem Mars aufbauen kann. Das Team wird das, was wir aus den Tests mit dem Mond-Simulans lernen, verwenden, um Prototypelemente für ein additives Konstruktionssystem in Originalgröße zu entwerfen, zu entwickeln und zu demonstrieren.“

ICON arbeitet außerdem mit zwei Architekturbüros zusammen – SEArch + (Space Exploration Architecture) und der in Dänemark ansässigen BIG-Bjarke Ingels Group.
Bjarke Ingels, Gründer und Kreativdirektor der BIG-Bjarke Ingels Group, sagt dazu:
„Um die Kraft der Architektur zu erklären, ist ‚Formgeben‘ das dänische Wort für Design, was wörtlich bedeutet, dem, was noch nicht gegeben wurde, Form zu geben. Dies wird grundlegend klar, wenn wir uns über die Erde hinauswagen und uns vorstellen, auf völlig neuen Welten bauen und leben werden.“