Google ATAP entwickelt neue Technikprodukte für die Zukunft. Dazu zählt auch das Projekt „Jacquard“. Dabei sollen unter anderem Wearables unsere Garderobe, wie Jacken, Rücksäcke und auch Schuhe, „smarter“ machen. Für die Produktentwicklung setzte das Google-Team auf den 3D-Druck, um schnell und preiswert aber auch aufgrund der großen Designfreiheit neue Produkte entwickeln zu können.
Mit der Advanced Technology and Projects Group (ATAP) forscht der Suchmaschinen-Gigant Google an neuen und innovativen Technologien. Das ATAP-Team ist auch auf 3D-Druck spezialisiert und arbeitet mit verschiedenen additiven Fertigungstechnologien – darunter auch mit der von Stratasys entwickelten PolyJet-Technologie, heißt es in einer Pressemeldung des 3D-Drucker–Herstellers, die dem 3D-grenzenlos Magazin zugesandt wurde.
Über das Jacquard-Projekt von Google
Das Jacquard-Projektteam arbeitet innerhalb des ATAP-Teams an der Entwicklung innovativer Produkte für die Anwendung im Alltag und erforscht, wie moderne Technologien hilfreicher und dem Menschen noch zugänglicher werden können.
Das Projekt Jacquard ist dabei als eine Wearable-Plattform zu verstehen, die mittels einer App und einem physischen „Tag“ die digitale Welt im Alltag zugänglicher machen soll. Der Jacquard „Tag“ ist eine Art Chipkarte, die z. B. in Textilien unsichtbar integriert werden kann und interaktive Erfahrungen mit der digitalen Welt ermöglicht – ohne dass dazu ein Gerät in der Hand gehalten werden muss.
Mit bestimmten Bewegungen wie z. B. dem Antippen des Ärmels lassen sich verschiedene Aktionen ausführen, wie etwa das Anhalten von Musik oder das Aufnehmen eines Fotos.
PolyJet-3D-Drucktechnologie bietet Flexibilität bei der Produktentwicklung
Die Projektaufgabe ist komplex und besteht darin, die Produktpipeline für Soft- und Hard-Goods elegant verschmelzen zu lassen. Der Einsatz von 3D-Druckern bot die benötigte Flexibilität, die dieses anspruchsvolle Projekt erforderte, heißt es in der Mitteilung weiter. So ermöglicht es die Vielseitigkeit der PolyJet-Technologie Designern, Bauteile mit flexiblen Materialien zu drucken – von einfarbigen Prototypen bis hin zu funktionalen Konzeptmodellen aus mehreren Materialien.
PolyJet-3D-Drucker kombinieren dazu eine große Auswahl an Workflow-Funktionen und Materialien mit exzellenter Auflösung, wodurch Tausende von Farbtönen geboten werden als auch die Möglichkeit, Strukturen wie z. B. Leder oder Holzmaserung zu simulieren.
Weitere Vorteile für das Jacquard-Projekt mit 3D-Druck

Ein PolyJet-3D-Drucker bietet ein Gleichgewicht zwischen Materialleistung, Geschwindigkeit und Funktionstreue, wobei vor allem letzteres für den Produktentwicklungsprozess von ATAP einen wesentlichen Schritt darstellt. Während die Entwicklung eines komplexen Prototyps aus mehreren Materialien normalerweise Wochen dauern würde, kann das ATAP-Team dank PolyJet schon innerhalb eines Tages ein präzises Modell vorbereiten.
Mit der Ankündigung von der KeyShot 10 Rendering-Software und dem 3MF-Dateiformat hat Stratasys diesen Prozess nochmals vereinfacht. Das 3MF-Format speichert Designs als druckfertige Dateien und ermöglicht dreidimensionale Simulation von Texturen, weshalb das ATAP-Team von Google ein wichtiger Beta-Kunde war.
Als Ergebnis können die Designer schneller die Antworten auf ihre Fragen bekommen, weil sie mehr Zeit gewinnen, um ihre Lösungen zu optimieren, bevor sie zur nächsten Phase übergehen. Das macht das Jacquard-Projekt umso spannender.