Wie jedes Jahr kommen auch 2020 wieder diverse Devices, sowie Weiter- und Neuentwicklungen von technischen Verbrauchergeräten in den Handel. Anstatt dass der Einfallsreichtum der Entwickler mal irgendwann zum Erliegen kommt, überlegen sich schlaue Köpfe Tag für Tag, mit welchen neuen Produkten sie die Märkte erobern können. Welche Techniktrends können wir 2020 erwarten und welche Technologien werden für Aufruhr sorgen? So wie z. B. die wissenschaftliche Erkenntnis, dass man für den 3D-Druck auch altes Fritierfett nutzen kann.

Ein Team an der University of Toronto hatte ein zu geringes Budget und suchte nach einer Alternative, welche man statt teurem Kunstharz für 3D Drucke nutzen könnte. Die Lösung: Altes Frittenfett aus einer benachbarten Filiale von McDonalds.

Wiederverwertung wie aus dem Lehrbuch

McDonalds Frittierfett als Material für den 3D-Drucker
Forschern der University of Toronto ist es gelunden aus altem Frittierfett von McDonalds günstiges 3D-Druckmaterial herzustellen (Don Campbell).

Eigentlich beschäftigt sich das Team an der Universität mit der Frage, wie Mikroorganismen auf sich verändernde Umweltbedingungen reagieren. Um für die kleinen Lebewesen beste Bedingungen zu ermöglichen, schaffte Professor Andre Simpson einen 3D-Drucker an, mit dem er spezielle Behälter herstellen wollte.

» Bioprinting: Die Zukunft der Medizin unter Einfluss der 3D-Drucktechnologie.

3D-gedruckter Schmetterling
Der 3D-gedruckte Schmetterling schmilzt nicht bei Raumtemperatur und zerbröckelt auch nicht (Bild © Don Campbell).

Für den Druck benötigt man jedoch Kunstharz – und dieser ist mit rund 500 US-Dollar pro Liter alles andere als günstig. Aufgrund des knappen Budgets forschte man kurzerhand nach Alternativen und bei der Analyse des Kunstharzes fiel auf, dass dessen molekulare Struktur auffällige Parallelen zu der von altem Frittierfett aufweist. Kurzerhand suchte man eine McDonalds Filiale in der Nähe auf und überredete deren Geschäftsführer, den Wissenschaftlern altes Öl zu überlassen. Nachdem das Fett gefiltert und weiter optimiert wurde, schaffte es das Team tatsächlich, einen Zustand zu erreichen, der es erlaubte, mittels Lasern stabile und sogar filigrane Objekte zu erstellen.

Abgesehen davon, dass die so erstellten Objekte im Gegensatz zu welchen, die aus herkömmlichen Kunstharz hergestellt werden, kompostierbar und somit besonders umweltfreundlich sind, bringt das Öl auch einen finanziellen Vorteil. Laut der Forscher benötigt das Frittenfett zwar ein besonderes Verfahren, um es für den 3D-Druck nutzen zu können, jedoch wären letzten Endes Preise von 30 US Cent pro Liter möglich.

» Mehr zur Zukunft: 4D-Druck – sich selbst verändernde Objekte aus dem 3D-Drucker.

Weitere Technologien werden 2020 prägen

Diese wissenschaftliche Erkenntnis, die sicherlich mehr als nur eine unterhaltsame Anekdote ist, zeigt, dass die Entwicklung auch in diesem Jahr nicht still stehen wird. So wird sich 2020 auch wieder viel um Technologien wie der Cloud, das Internet der Dinge (IoT, Internet of Things), Sprachassistenten und natürlich 5G drehen.

Aber auch bei den Geräten dürfen wir uns auf eine neue Smartphone Gattung freuen. Nachdem Samsung und Huawei bereits Ende letzten Jahres mit dem Galaxy Fold bzw. dem Mate X einen ersten Testballon gestartet haben, gehen die sogenannten Foldables dieses Jahr in die zweite Runde. Samsung hat bereits sein Galaxy Z Flip vorgestellt und wird dieses Jahr noch ein zweites Fold nachlegen, Huawei steht mit dem Mate Xs in den Startlöchern und Motorola feiert mit dem Razr sein Comeback des Klapphandys. Über die weitere Entwicklung neuer Technologien, insbesondere zum 3D-Druck und der additiven Fertigung im Allgemeinen, berichten wir auch zukünftig im kostenlosen 3D-grenzenlos Magazin-Newsletter (jetzt abonnieren).

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