Das französische Unternehmen La Pâtisserie Numérique präsentierte auf der Messe VivaTech seinen neuesten Lebensmittel-3D-Drucker Patiss3 für starre Gebäckstrukturen. Mit diesem können eigene Rezepturen in ausgefallene Designs umgesetzt werden. Über eine separat erhältliche Entpulverstation kann Material zurückgewonnen und bis zu sieben Mal weiter verwendet werden.
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Ende des Jahres 2020 haben wir den Foodprinting-Extruder „Cakewalk 3D“ vorgestellt, der ausgefallene Kuchendesigns mit handelsüblichen 3D-Druckern möglich macht. Nun hat dessen Entwickler, das Lebensmittel-3D-Druckunternehmen Digital Pâtisserie / La Pâtisserie Numérique, in einem LinkedIn-Beitrag die Markteinführung seines 3D-Druckers „Patiss3“ für den 3D-Druck von Gebäck bekannt gegeben. Der Patiss3 3D-Drucker ist auf der Viva Technology (VivaTech)- Messe (15.-18.6.2022 in Frankreich), einer Veranstaltung für Technologie-Innovationen, zu sehen.
Kuchen aus dem 3D-Drucker: der Patiss3

Das auf Extrusion basierende System soll sich für Konditoren und Restaurants sowie industrielle Keksfabriken eignen. Benutzer können damit essbare Freiformformen mit hoher Geschwindigkeit herstellen, verspricht der Hersteller in seinem Beitrag.
Auf der VivaTech können die Besucher des Stands einen 3D-gedruckten Kuchen namens Coral probieren. Das Dessert aus Schokoladenmousse, Baiser und Fruchtkonfitüre verpackt in 3D-gedrucktem Kakaomürbeteig soll eine Neuinterpretation des französischen Gebäcks „Concorde“ darstellen.
Der Patiss3 druckt starre Gebäckstrukturen und nutzt dabei zwei Materialien auf Pulverbasis. Das eine ist ein geschmacksneutrales Strukturpulver und hilft dabei, dass der Druck die Form beibehält. Das andere basiert auf Kakao und hilft, dass die Druckmischung weniger bitter ist.
Anwender können mit ihren eigenen Kuchenteigmischungen einzigartige Kreationen mit unterschiedlichen Texturen und Geschmacksrichtungen realisieren. Die Maschine kann zum schnellen Druck von füllfertigen Freiformschalen mit einer bis auf den nächsten Millimeter exakten Genauigkeit eingesetzt werden. Das Unternehmen geht davon aus, dass die Materialeffizienz durch den Wegfall von Silikon- und Stahlformen um bis zu 26 % steigert. Zusätzlich zum Patiss3 gibt es zwei optionale Module, eine Entpulverungsstation zur Rückgewinnung von Druckmaterial und einen Ofen für schnellere Garzeiten. Das zurückgewonnene Pulver kann bis zu sieben Mal in neuen Drucken eingesetzt werden.

Die Gründerin über den Patiss3
Marine Coré-Baillais, Gründerin der Digital Pâtisserie, sagte:
„Diese 3D-Lebensmitteldrucktechnologie bietet allen Konditoren eine Produktionsmethode, die es ihnen ermöglicht, Formen und Geschmacksrichtungen zu überdenken, indem sie sie von Zeit, Schwerkraft und Handhabungsbeschränkungen befreien. Dies verwandelt die Kreativität einer ganzen Branche zugunsten unserer Geschmacksknospen, ob herzhaft oder süß!
Auf der Grundlage einer 3D-Datei ist es möglich, jede erdenkliche Form herzustellen, beispielsweise in Keksen, während die Aromen kontrolliert und der ursprüngliche Geschmack des Rezepts bewahrt werden.“
Vor mehr als 5 Jahren haben wir über einen Pfannkuchen-3D-Drucker berichtet, der von der Schnellrestaurant-Kette Teremok benutzt wird. Über diese und weitere spannende 3D-Druck-Lösungen in der Lebensmittelbranche erfahren Sie mehr in unserer dazugehörigen Themenseite Lebensmitteldrucker. Abonnieren Sie unseren Newsletter und bleiben Sie außerdem auf dem Laufenden.