Das im US-Bundesstaat Illinois ansässige Unternehmen Impossible Objects aus Northbrook hat mit dem Model One einen neuen 3D-Drucker mit CBAM-Technologie für die Großserienfertigung auf der Messe Rapid + TCT Show 2017 vorgestellt. Der 3D-Drucker wurde vom Auftragsfertiger Jabil und einer Auswahl von Fortune500-Kunden in einer Beta-Phase getestet.
Der Model One von Impossible Objects wurde wurde vom Auftragsfertiger Jabil und einer Auswahl von Fortune500-Kunden in einer Beta-Phase getestet. Er kann funktionelle Teile aus zahlreichen Materialien herstellen. Er nutzt dafür die Composite-Based Additive Manufacturing Method (CBAM).
Per CBAM-Technolgie werden Verbundwerkstoffe wie Glasfaser, Carbonfaser, Kevlar zusammen mit PEEK und weiteren technischen Kunststoffen zu Teilen hergestellt, die ein geringes Gewicht aufweisen und hochbelastbar sind. Wie Robert Swatz, der Chairman und Gründer von Impossible Objects erklärt, habe die CBAM-Technologie das Potential die Fertigung, wie man sie heute kennt, zu revolutionieren.

Nach Herstellerangaben soll das Model One-System Teile herstellen können, die eine 10 x höhere Festigkeit gegenüber anderen 3D-Drucker hätten. Umsetzbar sei dies durch Materialien wie PEEK und Carbonfaser. Die individuelle Kombination der Materialien führt zu Beständigkeit gegenüber Hitze und Chemikalien, bieten Steifigkeit und Biegsamkeit. Anforderungen die für den industriellen Einsatz essentiell sind.
Eine Produktion sei gegenüber anderen Verfahren mit dem Model One bis zu 100 x schneller, teilte Impossible Objects mit. Bei dem Ausgangsmaterial handelt es sich um Faserblätter, deren Einführung in den 3D-Drucker einzeln erfolgt. Im Anschluss wird vom Druckkopf gezielt Flüssigkeit auf das Blatt aufgetragen und danach mit Pulver bedeckt. Nach der Entfernung des trockenen Pulvers verbleibt ausschließlich das Pulver auf der zuvor gedruckten Fläche. Der Arbeitsablauf wird mit allen einzelnen Schichten des zuvor mit einem CAD-Programm gefertigten 3D-Modells wiederholt. Die Blätter werden übereinandergestapelt und bis zum Schmelzpunkt erhitzt.
Im letzten Schritt werden die nicht verschmolzenen Bereiche entfernt. Das Ergebnis ist ein fertig gedrucktes Objekt. Das unten verlinkte Video zeigt den Model One im Einsatz. Die Markteinführung des Model One 3D-Druckers wurde für Anfang 2018 angekündigt. Zur Zeit besteht für Unternehmen die Möglichkeit einer Anmeldung für das laufende Pilotprogramm.
Die Unternehmen AEROTEC, Daimler und EOS planen im Rahmen des Projekts „NextGenAM“ die Großserienfertigung per 3D-Drucker. Der Automobilzulieferer Thomas Pazulla setzt 3D-Drucker in der Serienfertigung ein und konnte für einen Auftraggeber 40.000 Teile in Serie herstellen. Und erst in dieser Woche stellte Stratasys seine 3D-Drucklösung Continuous Build 3D Demonstrator vor, der den autonomen 3D-Druck von Kleinserien mit mehreren 3D-Druckern ermöglicht.