Das 3D-Druckunternehmen Formlabs wird in seinem Werk in Ohio (USA) seine mehr als 250 3D-Drucker für die Herstellung von bis zu 150.000 COVID-19-Testabstrichen nutzen, berichtet das Unternehmen in einer Pressemitteilung. In ganz Amerika mangelt es an Testkits, weshalb das Unternehmen mit diesen Testabstrichen medizinische Einrichtungen unterstützen möchte, um die richtige Behandlungsmöglichkeiten für möglicherweise an COVID-19 erkrankter Menschen zu wählen.
Rasche Umsetzung vom Prototypen bis zu ersten Tests
Gemeinsam mit Northwell Health und der University of South Florida (USF) Health hat Formlabs an nur einem Wochenende den Prototypen des COVID-19-Teststäbchens entwickelt und erfolgreich getestet. Dafür verwendeten sie verschiedene 3D-Drucker und autoklavierbare Harze von Formlabs. Neben vielen Klinikzulassungen haben diese Harze auch den Ausnahmestatus der FDA-Klasse I erhalten. Sie entsprechen den neuesten Richtlinien des Centers for Disease Control.
Den 3D-Druck in der Coronavirus-Pandemie ohne Unterstützung von medizinischen Fachleuten sieht die FDA formal erst einmal kritisch, dürfte aber wie die meisten Menschen auch dankbar sein, dass Makers und 3D-Druck-Unternehmen weltweit ihre 3D-Druck-Fähigkeiten dafür einsetzen, Menschen im Kampf gegen die Pandemie mit dem neuartigen Coronavirus zu helfen. Die fertigen Coronavirus-Teststäbchen von Formlabs werden den Patienten bei Northwell Health und USF Health zur Verfügung gestellt. Das Design wird mit anderen Einrichtungen über die Formlabs COVID-19 Response Seite geteilt.
Jahrelange Erfahrung in der Medizin
Die FDA ist laut Formlabs der Ansicht, dass eine nasopharyngeale Probe die bevorzugte Wahl für SARS-CoV-2-Tests ist. Die Entnahme müsse mit einem sterilen Teststäbchen durchgeführt werden. Formlabs verfügt über jahrelange Erfahrung in der medizinischen Industrie und stellt unter anderem sterilisierbare Kunststoffe in chirurgischer Qualität für medizinische und zahnmedizinische Anwendungen her.
Formlabs hat mit dem Formlabs Unterstützernetzwerk COVID-19 Response eine Initiative gestartet, die Gesundheitsorganisationen und -anbieter mit Formlabs-Kunden zusammenbringt. Mit den 3D-Druckern können beteiligte Unternehmen bei kritischen Engpässen in der Lieferkette und anderen Gesundheitsbedürfnissen helfen. Formlabs steht dabei in engem Kontakt mit den Gesundheitsbehörden und der Regierung. Das Netzwerk in dem sich mehr als 1.500 Freiwillige engagieren, hilft beim Entwurf von Teilen, den Prototypen und der Herstellung. Getestet werden diese in Kliniken.

Neben den Testabstrichen will Formlabs Komponenten für Beatmungsgeräte, Gesichtsmasken und Atemschutzgeräte drucken. Den aktuellen Fortschritt veröffentlicht Formlabs laufend auf seiner COVID-19 Response Website. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt hilft ebenfalls mit seinen 3D-Druckern dabei, Masken und Ventile für Beatmungsgeräte herzustellen. Über die weitere Entwicklung und neueste Ideen und Entwicklungen der 3D-Druck-Branche zur Coronavirus-Pandemie berichten wir täglich im 3D-grenzenlos Magazin und kostenlos im Newsletter (hier abonnieren).






