Das spanische Foodprinting-Unternehmen Novameat stellt mit seiner Mikroextrusions-Technologie zellbasiertes Fleisch im 3D-Druckverfahren her. Mit einer Förderung der spanischen Regierung arbeitet das Unternehmen erfolgreich an der Optimierung seiner Technologie und konnte jetzt eigenen Angaben zufolge erstmals das weltweit größte Stück Fleischersatz drucken. Außerdem soll eine Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Disfrutar neue Ideen für die Entwicklung von Geschmack und Textur liefern.
Das spanische Fleisch-Start-up Novameat druckt den weltweit größten zellbasierten Fleisch-Prototypen. Vor wenigen Wochen erhielt das Unternehmen 250.000 € von der spanischen Regierung, um den Output durch seine Mikroextrusions-Technologie in industriellen Druckmaschinen zu verbessern, wie das Unternehmen auf seiner Website erklärt.
Details zur Arbeit von Novameat

Die neue Technologie ahmt die Textur, den Geschmack, das Aussehen und die ernährungsphysiologischen Eigenschaften von tierischen Fleischprodukten wie Rindersteaks nach. Die Mikroextrusionsplattform des Unternehmens nimmt pflanzliche Fette (3%), Wasser (72%) und pflanzliche Proteinquellen (25%) auf und bildet daraus eine Fleischfasermatrix, die optisch und geschmacklich Kunden für alternative Fleischprodukte ansprechen soll. Unternehmensgründer Giuseppe Scionti bezeichnet das neue Produkt als „Hybridfleischanalogon“, in dem Fettzellen von Säugetieren mit einem biokompatiblen pflanzlichen Großgerüst mischte.
Novameat erklärt, dass die Textur und der Geschmack des Kunstfleisches noch nicht fertig sind. Es sei nicht einfach, die richtige Textur des echten Fleisches zu rekonstruieren. Das Mundgefühl, der Geruch und das Aussehen sind drei essenzielle Merkmale, die sehr schwierig zu vereinbaren sind. Das fleischlose Fleisch soll sich nämlich auch ähnlich kauen lassen wie echtes Fleisch. Eine Umfrage der Bitkom zeigte, dass nur jeder Achte in Deutschland überhaupt an derartigem Fleisch Interesse hat und es versuchen würde.
Kooperation mit Disfrutar geplant
Novameat wird mit dem Spin-off des berühmten Pionierrestaurants El Bulli für Molekularküche, Disfrutar, zusammenarbeiten. Hinter dem mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichneten Restaurant Disfrutar stecken drei Köche, die gerne neue, ausgefallene Speisen kreieren. Novameat geht davon aus, dass die Zusammenarbeit dabei helfen kann, die fortschrittliche Technologie zu nutzen und komplexe Probleme in der Welt zu verbessern.
Scionti erklärt in einem Interview mit The Spoon:
„Disfrutar wird durch 3D-Druck uneingeschränkten Zugriff auf die patentierte Mikroextrusions-Technologie von Novameat haben. Im Kreativlabor von Disfrutar befindet sich bereits der erste 3D-Drucker von Novameat außerhalb des Innovationslabors von Novameat. Die drei Köche arbeiten seit zwei Jahrzehnten als El Bulli-Köche, und zwei von ihnen (Oriol Castro und Eduard Xatruch) waren Teil des legendären Kreativlabors von El Bulli, ElBullitaller. Diese Gruppe von Köchen ist dieselbe, die die Sphärifizierungstechnik der Molekularküche erfunden hat.“

Über die weiteren weltweiten Entwicklungen im Bereich des Lebensmittel-3D-Drucks berichten wir auch zukünftig im 3D-grenzenlos Magazin (Newsletter abonnieren).