Das US-amerikanische Start-up Vent Multiplexor, LLC wurde von zwei Studenten der renommierten Yale University gegründet. Beide haben zusammen mit dem 3D-gedrucktem „Vent Multiplexor“ ein Tool entworfen, das es möglich macht, zwei Personen zur selben Zeit an ein Beatmungsgerät anzuschließen. Wir stellen den Vent Multiplexor vor.

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Mit dem Vent Multiplexor hat ein Start-up aus Yale ein 3D-gedrucktes Gerät entwickelt, das den vorübergehenden Mangel an Beatmungsgeräten, bedingt durch die Coronavirus-Pandemie, überbrücken soll. Damit ist es möglich, zwei Personen gleichzeitig an ein herkömmliches Beatmungsgerät anzuschließen. Es hat bereits eine Notfallgenehmigung der FDA erhalten, wie das Unternehmen auf seiner eingangs verlinkten Website erklärt.
Erste Tests erfolgreich
Der „Vent Multiplexor“ wurde von den Yale-Studenten Brian Beitler und Tim Foldy-Porto entwickelt und wird von der neuen Firma Vent Multiplexor, LLC vertrieben. Zwei schwer an COVID-19 erkrankte Patienten konnten mit dem Gerät erfolgreich zeitgleich beatmet werden, was die FDA zur Erteilung der Notfallgenehmigung veranlasste.
Beatmungsgeräte kosten über 50.000 USD (46.000 EUR) und sind auf die Behandlung von einer Person ausgerichtet. Andere Ärzte und Institutionen haben experimentiert, um Beatmungsgeräte, die schnell herzustellen sind, zu entwickeln. Das österreichische Unternehmen HAGE3D hat eine 3D-gedruckte Lösung entwickelt, mit der ein druckkontrollierbares Beatmungsgerät in kurzer Zeit angefertigt werden kann.

Wie funktioniert der Vent Multiplexor?
Im Prinzip ist die Verwendung eines T- oder Y-förmigen Adapters zur gemeinsamen Nutzung eines Beatmungsgeräts wie bei einem Gartenschlauch, dessen Wasserfluss aufgeteilt wird. Patienten benötigen jedoch je nach Schwere ihrer Symptome unterschiedliche Einstellungen. Die Nutzung desselben Beatmungsgeräts kann auch zum Austausch der Viren und Bakterien zwischen den Patienten führen.
Der Vent Multiplexor wird außerhalb eines Beatmungsgeräts angeschlossen. Vier Einwegventile steuern den Luftstrom im Kreislauf. Die Ventile können manuell an die Bedürfnisse der Patienten angepasst werden. Hocheffiziente Filter sorgen dafür, dass Verunreinigungen abgefangen werden. Der Vent Multiplexor ist ein Einwegprodukt. Er lässt sich zwar sterilisieren, trotzdem rät das Unternehmen nicht dazu. Er kostet 250 USD und kann in wenigen Minuten installiert werden. Der 3D-Druck macht die Herstellung des Gerätes flexibel und schnell. Es werden keine Spritzgussformen oder andere industrielle Werkzeuge benötigt.

Frei zur Verfügung stellen oder lizenzieren?
Derzeit stellt sich das Unternehmen die Frage, ob sie das Design lizenzieren oder frei zur Verfügung stellen wollen. Langfristig wird das Start-up wohl Lizenzpartnerschaften mit Herstellern von Beatmungsgeräten schließen. Im Moment steht für die Jungunternehmer erst mal die Rettung von Menschenleben im Vordergrund.