
Michiel van der Kley, der Architekt, konnte ohne Einschränkungen, was Gestaltung, Material oder Betonschalungen betrifft, arbeiten. Die weltweit erste 3D-gedruckte Stahlbrücke entstand in Amsterdam. Mit der weltweit ersten 3D-Druck-Fußgängerbrücke aus faserverstärktem Polymer steht in Rotterdam eine weitere 3D-gedruckte Brücke in den Niederlanden.
Details zum 3D-Druck der Brücke in Nijmegen

Die Brücke verfügt über unterschiedliche Spannweiten und ist daher nicht überall gleich schwer. Das musste beim Bau berücksichtigt werden, weshalb die Hersteller beschlossen, die Brücke in druckbare Teile zu unterteilen. Um das endgültige Design zu generieren, nutzten die Designer ein parametrisches Modell.
Mit 3D-Druck hergestellte Brücken entstehen schneller als gewöhnliche Brücken und sind flexibler, wenn es um das Design geht. Da für den Druck weniger Beton eingesetzt wird, sind sie auch nachhaltiger. Rijkswaterstaat hat das Projekt zur Errichtung einer 3D-gedruckten Brücke mit dem Designer Van der Kley initiiert. Die Brücke sollte als dauerhafte Erinnerung an die Wahl der Gemeinde Nijmegen zur Grünen Hauptstadt Europas 2018 gespendet werden.
Stimmen der Verantwortlichen des Projekts
Bert Velthuis, Stadtrat von Nijmegen, sagte:
„Die Stadt Nijmegen fühlt sich sehr geehrt, diese innovative 3D-gedruckte Brücke zu erhalten. Wir sind eine Stadt der Brücken, und diese besondere, innovative Brücke ist eine wunderbare Ergänzung. Die Brücke führt zur Verbindung: In der Planungs- und Bauphase hat sie die unterschiedlichen Partner verbunden, und von nun an verbindet die Brücke unsere Bewohner.“
Bas Huysmans, CEO von Saint Gobain Weber Beamix Benelux, kommentierte:
„Diese 3D-Produktionstechnik ermöglicht Materialeinsparungen von bis zu 50 Prozent, da der Drucker Beton nur dort aufbringt, wo er für die strukturelle Festigkeit benötigt wird. Die 3D-Technologie reift und wird zu einer ernsthaften Option für den schnelleren, nachhaltigeren und kostengünstigeren Bau von beispielsweise Fahrrad- und Fußgängerbrücken.“
Designer Michiel van der Kley erklärte:
„Mir war es besonders wichtig, zu zeigen, wo wir mit der 3D-Drucktechnologie stehen. Das Design ist inspiriert von einer Form, die in der Natur entsteht, weil sie am effizientesten eine bestimmte Kraft aufnehmen muss, und nun in einen digitalen Prozess übersetzt. Mit dieser Form haben wir den 3D-Druck von Betonobjekten wieder interessanter gemacht.“
Theo Salet, Professor für Massivbau an der TU Eindhoven, sagte:
„Der Betondruck hat enormes Wachstumspotenzial. Wir verbrauchen weniger Rohstoffe und können die Baugeschwindigkeit drastisch erhöhen. In Zukunft wollen wir Beton nachhaltiger machen und auch wiederverwenden. Es gibt noch viel mehr zu erreichen. Ich bin auch stolz darauf, dass das erarbeitete Wissen so schnell in die Industrie gelangt ist.“








