Französische Mediziner vom Claudius-Regaud-Institut und des Universitätsklinikums Toulouse implantierten erfolgreich eine mit 3D-Druck hergestellte und auf Biomaterialien basierende, nasenförmige Struktur im Gesicht einer Patientin. Mehrere Versuche mit traditionellen Methoden eine Nasen aus organischen Substanzen herzustellen sind zuvor gescheitert. Wir stellen die Arbeit der Ärzte vor.
Mediziner des Claudius-Regaud-Instituts und des Universitätsklinikums Toulouse haben einer Patientin ein Nasenimplantat eingesetzt, das auf ihrem eigenen Unterarm gewachsen ist. Zuvor hatte sie sich mehrerer erfolgloser Nasenrekonstruktionsoperationen unterzogen, wie das Unternehmen CERHUM berichtet. Im Jahr 2021 haben wir über 3D-gedruckte Knorpel berichtet, die Ärzte bei Rekonstruktion von Nasen bei Hautkrebspatienten unterstützten.
3D-Druck einer nasenförmigen Struktur
Entwickelt wurde die Methode von Medizinern des Claudius-Regaud-Instituts und des Universitätsklinikums Toulouse. Die ersten Implantationsversuche mit herkömmlichen Methoden klappten bei der Patientin nicht, weshalb ihr die Ärzte ein experimentelleres chirurgisches Verfahren angeboten haben.

Die Chirurgen arbeiteten mit dem klinischen Team des belgischen Medizinprodukteherstellers CERHUM. Gemeinsam entwickelten sie eine auf Biomaterialien basierende, nasenförmige Struktur. Das Implantat wurde zu Beginn in den Arm der Patientin implantiert und nach zwei Monaten über eine Mikrochirurgie mit Anastomose revaskularisiert. Die Ärzte stellten eine chirurgische Verbindung zwischen zwei inneren Körperstrukturen her. Bei der Patientin wurden diese an die Unterarmgefäße angebracht und an ihrer Schläfe verbunden. So stellten sie sicher, dass das Implantat nicht abgestoßen wird.

Maxillofaziale-Implantate von MyBone
Die Ärzte erklärten, dass es ein einzigartiger, noch nie an einem so fragilen und schlecht vaskularisierten Bereich durchgeführter Eingriff war. Sie ergänzten, dass die Patientin im Anschluss drei Wochen Antibiotika erhalten hat. Aktuell ginge es ihr sehr gut damit. Der Beitrag von CERHUM soll eine Schlüsselrolle bei diesem Eintrag gespielt haben.

Deren proprietären Maxillofazial-Implantate MyBone erstmals im Sommer 2022 in Europa zugelassen wurden, hat bereits Tausende von Geräten für Forschung und Entwicklung, Contract Development and Manufacturing Organization (CDMO) und Implantation hergestellt.
Die biokompatible Biokeramik kann so 3D-gedruckt werden, dass ihre Porosität kontrolliert und ihre Geometrie an den Patienten angepasst werden kann. Die Geräte aus Hydroxylapatit, einem Knochenbestandteil, der für seine osteokonduktiven und osseointegrierenden Eigenschaften bekannt ist, fördern die Besiedlung der Blutgefäße im Körper. CERHUM erklärt, dass sein Ansatz weniger aufdringlich und riskant, und die Biokeramik biokompatibler als die meisten synthetischen Materialien ist. Laut dem Unternehmen würden seine Geräte eine schnellere Heilung als Standardimplantate fördern und die Länge und Anzahl der Operationen reduzieren, denen sich Patienten unterziehen müssen.
Bleiben Sie mit einem Abonnement unseres Newsletters über weitere Neuigkeiten zum 3D-Druck in der Medizin und anderen Themen auf dem Laufenden.