Seit kurzer Zeit versuchen Forscher des MIT das Geheimnis der Spinnennetze zu lüften. Mit Prototypen aus dem 3D-Drucker soll erkundet werden, warum Spinnennetze so strapazierfähig und kräftig in ihrer Struktur sind. Die Erkenntnisse könnten für verschiedene Bereiche, wie die Architektur, von großer Bedeutung sein.
In der noch durchaus jungen Geschichte des 3D-Drucks konnten bereits viele Innovationen getätigt werden. Von den Produktionswegen, über die verwendeten Materialien bis hin zu neuen Prototypen, die für jede Idee und jedes Konzept entwickelt werden können. Als Inspiration für neue Ideen und Konzepte können dabei unterschiedlichste Quellen herangezogen werden. In der Geschichte der Menschheit wurde dabei schon häufig ein Blick in die Natur riskiert.
Eines der wohl am besten gehüteten Geheimnisse ist das Spinnennetz. Und genau diesem Thema haben sich die Forscher des „Massachusetts Institute of Technology“ (MIT) zugewendet. Das Spinnennetz gilt als hochentwickeltes Material mit außergewöhnlichen Eigenschaften. Produziert von kleinen Spinnentieren sind die Netze häufig recht groß. Am Bemerkenswertesten ist allerdings die Strapazierfähigkeit des Materials. Die Forscher am MIT versuchen einen Weg zu finden diese qualitativ hochwertige Seide zu reproduzieren.

Das Forscherteam um Dr. Markus Buehler, Leiter des Fachbereichs für Zivil- und Umweltingenieurswesen am MIT, versucht dabei auf die 3D-Drucktechnologie zurückzugreifen, um die Architektur der Spinnennetze verstehen zu können. Das Team untersucht die Struktur der starken Seide allerdings nicht unter einem Mikroskop, sondern anhand eines Prototyps aus dem 3D-Drucker. Die Hoffnung dabei ist, das Produkt der Spinnen zu reproduzieren, um selbst widerstandfähige und stärkere Materialien zu entwickeln.
Ziel der Forschungsarbeit ist es die Geometrie, Dichte und Genauigkeit der Spinnennetze zu verstehen, um das starke, strapazierfähige Muster eines Spinnennetzes zu imitieren. Ein erstes 3D-Modell haben die Forscher mit Hilfe eines 3D-Drucks aus Metall erschaffen. Dabei wurde versucht mit der Webtechnik der Radnetzspinne, die in vielen Teilen der USA verbreitet ist, ein möglichst natürliches Netz zu erschaffen. Die Forscher versuchen nun das Netz immer weiter zu optimieren. In der nächsten Phase sollen Vibrationen und Stoßwirkungen bei dem gedruckten Netz getestet werden und dabei die Haltbarkeit des Materials erproben.
Es wird interessant zu beobachten sein, ob die Forscher das Geheimnis der Spinne dank der 3D-Drucktechnologie lüften können.