In Industriestaaten ist es üblich im Rahmen der Anatomie-Lehre an echten menschlichen Körperteilen die praktische Ausbildung voranzutreiben. Das gilt längst nicht für alle Staaten der Welt. Mit den jetzt erstmals entwickelten, täuschend echten, Körperteilen aus dem 3D-Drucker der Monash Universität (Australien), könnten sich neue Chancen für die Anatomie-Ausbildung weltweit ergeben.
Anatomie/ Medizin: Ein Wissenschaftler-Team der Monash University (eine der acht führenden Universitäten in Australien) konnte mit der Unterstützung eines 3D-Druckers eine völlig neue Serie anatomischer Körperteile fertigen. Die medizinische Ausbildung und das Ärzte-Training könnte vor allem in jenen Ländern revolutioniert werden, in denen die praktische Ausbildung am Einsatz menschlicher Körper als problematisch eingestuft wird.
Die gedruckten 3D-Körperteile erhielten die Bezeichnung „3D Printed Anatomy Series“ und gelten als das erste im Handel erhältliche Produkt dieser Art, berichtet das Fachmagazin Anatomical Sciences Education. In der Ausrüstung ist kein menschliches Gewebe enthalten und dennoch sind alle wichtigen Teile des Körpers vorhanden, um die Anatomie der Gliedmaßen im Anatomie-Unterricht vollständig lehren zu können.



Wie Paul MecMenanmin, der Direktor des Centre for human Anatomy Education ausführt, führe die einfache und kostengünstige Ausrüstung zu einer deutlichen Verbesserung der Ausbildung von Ärzten. Die Markteinführung der Ausrüstung soll noch in diesem Jahr erfolgen.
Im Vorfeld zur Herstellung eines 3D-gedruckten Körperteils, wird ein beliebiger menschlicher Körper mit einem 3D-Laserscanner oder per Computertomographie eingescannt. Auf Basis eines gerenderten 3D-Modells wird das Modell digital eingefärbt und in ein beliebiges Druckformat umgewandelt. Abschließend werden die Körperteile in Gips oder Kunststoff mit einem 3D-Drucker ausgedruckt.