Die Gesamtschule Lotte-Westerkappeln hat seit wenigen Wochen am Standort Wersen ein 3D-Druckstudio in Betrieb. Teile der Kosten wurden mit dem Preisgeld der Adelheid-Windmöller-Stiftung gedeckt. Schüler und Lehrer sind begeistert und entwickeln fleißig mit dem 3D-Druck unterschiedlichste Objekte, von der Idee bis zum fertigen Objekt.
2018 nahmen die Schüler Kieran Smith, Leander Schöne und Tom Adomeit der Gesamtschule Lotte-Westerkappeln an der Deutschen Robotik-Meisterschaft in Passau teil. Sie stellten zum Thema Fotovoltaik eine Anlage aus Holz her und konstruierten dabei eine Anlage zum Thema Fotovoltaik. Die handgefertigten Teile funktionierten zwar, mit einem 3D-Drucker, wie ihn die Konkurrenz hatte, wäre das Ergebnis aber passgenauer geworden.
Ein 3D-Drucker musste her
Die Schule beschloss die Anschaffung eines 3D-Druckers. Für die Finanzierung fassten sie eine Preisauslobung der Adelheid-Windmöller-Stiftung in Lengerich ins Auge. Diese unterstützt jährlich drei Projekte aus den Bereichen Naturwissenschaft oder Technik (MINT), Mathematik und Informatik mit je 2500 Euro.
Seit einiger Zeit schon nimmt die Zahl der Schulen mit 3D-Drucker zu. Oft wird die teure Anschaffung von Vereinen unterstützt, wie zum Beispiel bei der Lynar Grundschule. Die Grundschule erhielt dank der Initiative „Berliner Schulpate“ im April 2019 einen 3D-Drucker.
Die Schüler der Gesamtschule Westerkappeln entwickelten ein Konzept für ihr Druckstudio, stellten es der Stiftung vor und gewannen einen der Preise, berichtet die Osnabrücker Zeitung „Neue OZ“ auf ihrer Website. Gemeinsam mit dem Lehrer Thorsten Freers stellten sie die renovierten Räume im Keller dem Vorstand der Stiftung und Jens Konermann, einem Wirtschaftsförderer des Kreises Steinfurt vor. Der Raum stand schon lange leer. Er diente früher als Fotolabor, was dank der digitalen Fotografie überflüssig wurde.

Zehn Arbeitsstationen für Arbeitsgruppen und interessierte Schüler
Das Druckstudio hat zehn Arbeitsstationen mit je einem 3D-Drucker und einem Notebook. Schüler können mit 3D-CAD-Programmen Objekte konstruieren, berechnen lassen und dann mit dem 3D-Drucker herstellen. Der jeweilige Druckkopf des Druckers kann von den Schülern selbst gewartet werden. Tauscht man die Druckköpfe gegen Laser oder eine CNC-Fräse, lassen sich die Einsatzmöglichkeiten erweitern.
Eines der ersten Teile, die gedruckt wurden, war ein fehlendes Teil für den Zauberwürfel. Weiter wurden Modelle für Turbinen, Stiftehalter oder Trinkbecher hergestellt. Die Möglichkeiten seien endlos. Eine Zusammenarbeit mit der Schülerfirma ist auch in Planung. Dabei sollen 3D-gedruckte Chips für Einkaufswagen entstehen, die für Einkaufswägen vermarktet werden könnten. Das Interesse der Schüler, mit den 3D-Druckern zu arbeiten, ist groß.