Der deutsche Hersteller von Konsumgütern Henkel und das 3D-Druck-Unternehmen EnvisionTEC weiten ihre Partnerschaftsvereinbarung aus. Im Rahmen der Kooperation wollen beide Unternehmen den 3D-Druck im Industriemaßstab weiter zusammen vorantreiben. Die 3D-Drucker und 3D-Druck-Materialien sollen langfristig in der industriellen Produktion finaler Bauteile eingesetzt werden.

In einer Pressemitteilung an das 3D-grenzenlos Magazin teilten die beiden Unternehmen EnvisionTEC und Henkel die Ausweitung ihrer bestehenden Partnerschaftsvereinbarung mit, die den Einsatz von 3D-Druck im Industriemaßstab weiter voranbringen soll.
Die Unternehmen führen die neueste Generation von EnvisionTECs Xtreme DLP und Envision One cDLM HT Druckertechnologien und die laufende Erweiterung von Henkels Materialportfolio in Industriequalität ein. Die Partner bieten so Lösungen für die additive Massenfertigung von finalen Bauteilen. Vor einem Monat verkündeten Henkel und Carbon eine Kooperation zur Einführung additiver Fertigungslösungen im Produktionsmaßstab.
Kombination Vorteile FDM- und SLA/DLP-Verfahren

Sie arbeiten schon seit zwei Jahren erfolgreich an 3D-gedruckten Bauteilen für die Medizintechnik und die Industrie. Die neuen 3D-Druck-Materialien von Henkel kombinieren auf Basis der Materialchemie von Photopolymeren die Funktionalität von FDM-3D-Druckverfahren mit der Oberflächenbeschaffenheit und Präzision von SLA/DLP-Verfahren beim Einsatz des Hochgeschwindigkeits-Produktionssystems von EnvisionTEC. Sie wollen das große Potenzial ausnutzen, das dieses Material-Know-how bietet, und den Einsatz von der DLP-Technologie in der Industrieproduktion beschleunigen.
Henkels Materialexpertise und EnvisionTECs Druckertechnologie machen über einen langen Zeitraum beständige 3D-gedruckte Teile möglich, die dabei ihre mechanischen Eigenschaften nicht verlieren, brüchig werden oder ihre Farbe verändern.
EnvisionTECs patentierte „continuous Digital Light Manufacturing (cDLM)“ Hochtemperatur (HT)-Technologieplattform wird Bestandteil von Henkels breitem Partnernetzwerk im Bereich des 3D-Drucks und so Kunden in mehr als 800 Industriebereichen zugänglich. Die Partner werden außerdem neue, für den Einsatz auf dem Xtreme DLP validierte Formulierungen unter der Marke Loctite erarbeiten.
Henkels Photopolymer-Materialien validiert
Henkels Photopolymer-Materialien werden unter der Marke „Loctite“ für EnvisionTECs ‚cDLM‘ HT-Technologieplattform und den Xtreme DLP Drucker validiert.
- Das Harz Loctite 3D 3843 HDT60 High Toughness bietet eine hohe Schlagzähigkeit und sehr gute Oberflächeneigenschaften. Es eignet sich für die Produktion langlebiger Bauteile, Werkzeuge und Anwendungen beim Niedertemperaturformen in zahlreichen Industrien.
- Das Elastomer Loctite 3D IND402 A70 High Rebound verfügt über eine hohe Rückstoßelastizität und erfordert keine thermische Nachbearbeitung. Das Material ist für Gitterstrukturen wie bei Zwischensohlen oder Soft-Einlegesohlen von Schuhen einsetzbar.
- Das halogenfreie Material Loctite 3D 3955 HDT280 FST hat flammhemmende Eigenschaften mit extrem hoher Wärmeformbeständigkeitstemperatur (HDT). Es ist das erste 3D-Photopolymer, das vertikale Brandschutznormen und FST-Sicherheitsstandards für Luftfahrtanwendungen erfüllt.
- Das widerstandsfähige Material Loctite 3D IND406 HDT100 High Elongation ist sehr formstabil und eignet sich für Werkzeug-, Innenraum- und Maschinenteile. Es Material kann für die Serienfertigung in der Automobilindustrie, bei Konsumgütern und in der allgemeinen Produktion verwendet werden.
Mit den neuen Produkten kann die DLP-Technologie durch den Einsatz der Großformat-3D-Drucker von EnvisionTEC und Photopolymer-Materialien von Henkel nun auch in der industriellen Produktion von finalen Bauteilen eingesetzt werden. Über wie weitere Entwicklung auf diesem Gebiet und zukünftige Unternehmenskooperationen in der 3D-Druck-Branche berichten wir auch in Zukunft im 3D-grenzenlos Magazin (Newsletter kostenlos abonnieren).