Das Wiener 3D-Druck-Unternehmen Cubicure hat vor einigen Jahren das 3D-Druckverfahren Hot Lithography vorgestellt. Dieses eignet sich besonders für die schnelle und kostengünstige Produktion von Bauteilen in geringer Stückzahl. Cubicure arbeitet daran, die individualisierte, personenspezifische Massenfertigung von Medizinprodukten aus Kunststoffen mit Hilfe von 3D-Druckern zu ermöglichen, wie es beim Medizinunternehmen MacroArray Diagnostics zeigte.
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Der Spritzguss ist bei geringen Stückzahlen von einem Produkt kaum rentabel. Die Herstellung der Formen ist zu teuer, die Vorlaufzeiten zu lang. Als im Vorjahr mit Beginn der Coronavirus-Pandemie vermehrt Lieferengpässe auftraten, war der 3D-Druck oft die entscheidende Lösung. Das österreichische 3D-Druck-Unternehmen Cubicure konnte mit seiner Hot Lithography – Technologie laut einer Pressemitteilung ebenfalls Firmen schnell und kostengünstig unterstützen.
Fallbeispiel MacroArray Diagnostics

Das auf Immundiagnostik spezialisierte Unternehmen MacroArray Diagnostics benötigte dringend auf ihre Anforderungen abgestimmte Eprouvettenhalter und -adapter. Der Barcode der Proben sollte mithilfe von speziellen Probenhalterungen für den Testapparat frei ablesbar bleiben. Zudem brauchte das Unternehmen Aufnahmevorrichtungen für weitere Proben.
Cubicure konnte mit additiver Fertigung kostengünstig und schnell helfen. Dazu führte es zuerst Machbarkeitsstudien für die Produktion von Kleinserien durch und erstellte den Spezifikationen entsprechend Modelle für den 3D-Druck. Mit dem Material „Evolution“ und der Hot Lithography Anlage Caligma 200, die für Hochleistungskunststoffe geeignet ist, wurden innerhalb kürzester Zeit die benötigten Halterungen und Gestelle hergestellt.
Hochpräzise Lasersysteme im Einsatz
Hochpräzise Lasersysteme bringen eine ausgezeichnete Oberflächengüte und Kantenschärfe, die für filigrane Anwendungen im Mikrometerbereich geeignet sind. Im Vorjahr hat Cubicure mit dem Entwickler von Düsen- und Strömungsbauteilen FDX Fluid Dynamix einen akustischen Strömungssensor für Beatmungsgeräte entwickelt, der die zu- und abgeführte Luftmenge genau ermittelt. Der Sensor funktioniert nur, wenn die innen liegenden Konturen scharfe Kanten aufweisen und die durchströmende Luft entsprechend zum Schwingen bringen.
Oliver Krüger, CTO von FDX, erklärt:
„Das Hot Lithography Verfahren von Cubicure unterstützt nun erstmals hochwertige Kunststoffe, die direkt für unsere Serienteile einsetzbar sind und die hohe Fertigungspräzision des 3D‑Drucks erlaubt umströmte Oberflächen ohne Nachbearbeitung.“
Modernen Lasersystemen können sehr schnell von geometrisch überaus komplexen, funktionellen Prototypen zu Kleinserien übergehen. 3D-gedruckte Kunststoffbauteile erreichen dabei eine sehr hohe Qualität und erfüllen inzwischen auch die hohen Spezialanforderungen der Medizintechnik. Sie lassen sich sterilisieren und bleiben auch bei Temperaturen über 100 °C formstabil. Innerhalb eines Tages werden unterschiedlichste Bauteile produziert, von einfachen oder komplexen Hilfsmitteln, bis hin zu feingliedrigen Bauteilen für lebensrettende Geräte. Cubicure arbeitet jetzt an der individualisierten, personenspezifischen Massenfertigung von Medizinprodukten aus Kunststoffen.