Die niederländische Eisenbahn setzt bei Teilen ihrer Züge 3D-Drucker für die Fertigung ein. Dazu zählen Teile wie der Funkrahmen für den Steuertisch des Bedieners und der Stecker für die Beschallungsanlage. Bisher sind 20 Komponenten, die mittels 3D-Druck hergestellt werden, im Einsatz. Bos Ende 2018 sollen es 50 3D-gedruckte Bauteile in den Zügen der Nederlandse Spoorwegen über die Schienen rollen.
Der 3D-Druck in den Niederlanden wird bereits intensiv in der Automobil- und Schiffbauindustrie eingesetzt. Jetzt zeigen sich die zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten der 3D-Drucker auch in der Bahn- und Transportbranche, insbesondere bei der Herstellung von Ersatzteilen und Kleinteilen für Züge. Auch die Deutsche Bahn AG, eines der weltweit größten Transportunternehmen, nutzt den 3D-Druck sowohl in seinen Wartungs- als auch in den Fertigungsprojekten.
Derzeit 20 Komponenten mit 3D-Druck hergestellt
Nederlandse Spoorwegen ist das niederländische Eisenbahnsystem, das in Zukunft den 3D-Druck dazu nutzen will, um bestimmte Ersatzteile für die eigenen Züge herzustellen und zu installieren. Laut dem nationalen Eisenbahndienst werden derzeit rund 20 Komponenten mit 3D-Druck hergestellt, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens . Die ersten Züge mit 3D-gedruckten Teilen sind bereits auf den Schienen im Einsatz.

Im Gegensatz zum 3D-Druck erfordert eine herkömmliche Fertigungsmethode meistens eine kostenintensive und zeitaufwendige Anschaffung. Die Niederländische Eisenbahn kann stattdessen mit eigenen 3D-Druckern (oder dem eines Partners) eine einzige Komponente auf Bestellung produzieren, wodurch Geld und Zeit gespart werden. Außerdem verkürzt die additive Fertigung die Wartungszeiten, wodurch man weniger Züge außer Betrieb nehmen muss und so Ausfälle vermieden werden.
Niederländische Eisenbahn kooperiert bei 3D-Druckaufträgen
Gemäß der Pressemitteilung druckt Nederlandse Spoorwegen nicht selbst die benötigten Teile, sondern kooperiert mit dem in Utrecht ansässigen 3D-Druckerhersteller Dimanex und lagert dadurch die eigenen Aufträge aus. Die gefertigten Teile bestehen dabei aus Metall oder Kunststoff. Teile wie der Funkrahmen für den Steuertisch des Bedieners und der Stecker für die Beschallungsanlage können bereits mit 3D-Druck hergestellt werden.
Anita Middelkoop, Pressesprecherin der niederländischen Bahn, sagt dazu: „Wir kooperieren mit Lieferanten, um für uns die besten Lösungen zu finden. Schließlich befinden sich auch die Lieferanten auf der Suche nach Innovationen, um die eigene Arbeit zu verbessern.“

Neben der reinen Fertigung von Ersatzteilen ermöglicht der 3D-Druck auch die Fertigung von Werkzeugen. Um das zu verwirklichen, kooperiert NS mit Organisationen zusammen, die die nötige Erfahrung im Bereich des 3D-Drucks haben. Durch solche Kooperationen besitzt die NS immer genügend Kapazität für die Fertigung von Ersatzteilen.
Die Niederländische Eisenbahn plant, bis Ende 2018 mit dem 3D-Druck bis zu 50 Zugteile herzustellen. Dafür wurden Kollegen und Mitglieder aufgefordert, Vorschläge für 3D-gedruckte Zugteile einzureichen. Über die weitere Entwicklung berichten wir in unserem kostenlosen 3D-grenzenlos Magazin-Newsletter (hier abonnieren).