Das 3D-Druck-Unternehmen Stratasys ist bereits vor Jahren eine Partnerschaft mit McLaren Racing eingegangen. In einer neuen Fallstudie berichtet Stratasys nun darüber wie bei McLaren 3D-Drucker eingesetzt werden. Dabei werden vor allem die Vorteile für Windkanaltests hervorgehoben.
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Das 3D-Druck-Unternehmen Stratasys ging im Jahr 2017 eine Partnerschaft mit McLaren Racing ein. In einer neuen Fallstudie berichtet Stratasys nun über den Einsatz von 3D-Druck bei McLaren Racing. Seit einiger Zeit gibt es strengere Zeit- und Budgetbeschränkungen der FIA für die Fahrzeugproduktion. McLaren Racing reagiert, indem es auf den Stereolithografie-3D-Drucker Neo800 von Stratasys setzt. Damit ist das Team den Angaben zu Folge in der Lage, Zehntausende Teile additiv herzustellen.
Hohe Kosten- und Zeitersparnis durch 3D-Druck

Bis zu 9.000 Teile pro Jahr entstehen bei McLaren pro Jahr. Dazu gehören Front- und Heckflügelprogramme und Teile der Seitenkarosserie und des Verdecks.
Auch bei der Optimierung der Fahrzeugaerodynamik bei Windkanaltests erzielt McLaren Fortschritte durch den Einsatz seiner fünf Neo800-3D-Drucker.
Auch die Produktionszeit wurde verkürzt. Große Teile entstehen in nur drei Tage mit einem hohen Kosteneinsparungspotenzial. Seit der Coronavirus-Pandemie hat die FIA die Budgetobergrenze von 175 Mio. USD auf mittlerweile 135 Mio. USD gesenkt, weshalb der 3D-Druck noch einmal mehr interessant wurde für die Automobilunternehmen.
Dank der hauseigenen 3D-Drucker-Flotte kann McLaren aerodynamische Teile in Großbritannien herstellen und spart so Kosten für inländische aber auch ausländische Subunternehmer und die damit verbundene Qualitätssicherung. Teile wie Vorrichtungen, Schablonen und kleine Formen entstehen ebenfalls vor Ort direkt im 3D-Drucker.
Tim Chapman, Head of Additive Manufacturing bei McLaren Racing, sagte:
„Die Stereolithographie-Technologie und die Materialien haben sich weiterentwickelt und die Art und Weise, wie wir sie verwenden, verändert. Wir fertigen nicht mehr nur Prototypen. Wir produzieren jetzt viele Komponenten in Originalgröße und Werkzeuge in Originalgröße.“
Windkanaltests und 3D-Druck
Gerade bei Windkanaltests berichtet McLaren über die Vorteile von 3D-Druck. Die Modelle für den Windkanal entstehen mit dem Harz Somos PerFORM Reflect, das für Windkanalmodelle entwickelt wurde. Damit gelingen starke Teile, deren Verarbeitung 30 % weniger Zeit in Anspruch nimmt.

Chapman weiter:
„Windkanaltests sind immer noch der Goldstandard, wenn es darum geht, zu beurteilen, wie jede Oberfläche zusammenarbeitet, entweder als Baugruppe oder als komplettes Auto. Unsere 3D-Drucker der Neo-Serie haben uns geholfen, die Vorlaufzeiten unserer aerodynamischen Windkanalkomponenten und -Projekte drastisch zu verkürzen. Zusätzlich zur Geschwindigkeit können wir jetzt Windkanalteile mit höchster Detailgenauigkeit und Oberflächenbeschaffenheit herstellen, was es unserem Team ermöglicht hat, die Tests zu verbessern und innovative neue Ideen zur Leistungssteigerung zu finden. Ich kann nicht genug betonen, wie wichtig diese Vorteile in der Formel 1 sind, mit extrem knappen Fristen, um Autos zum nächsten Rennen zu liefern, und wo die kleinste Design-Iteration den Unterschied zwischen Gewinnen, Verlieren oder Aufholen von Positionen in der Startaufstellung ausmachen kann.“