Der 3D-Druck von Geisterwaffen, sogenannte „Ghost Guns“, ist seit 2017 laut einem ATF-Bericht um 1.000 % gestiegen, wie das Nachrichtenmagazin CBS News berichtet. Um derartige Waffen herzustellen, gibt es zahlreiche Baupläne im Internet. Die Waffen werden dem Bericht zu Folge zudem laufend gefährlicher. Wo es anfangs noch Waffen waren, die einen Schuss abgeben können, ist es heute mit entsprechendem Zubehör möglich, mit dem 3D-Drucker Waffen herzustellen, die halbautomatisch mehrere Schüsse abfeuern können.

Der Attentäter von Halle verwendete Waffe aus dem 3D-Drucker. Erst kürzlich haben wir darüber berichtet, dass die Polizei in London die bisher größte illegale 3D-Druck-Feuerwaffenfabrik entdeckt hat. Im Januar 2020 wurde kam es zum ersten Mord mit einer Waffe aus einem 3D-Drucker in den USA.

Mehr als 1.000 % mehr 3D-gedruckte Waffen seit 2017

3D-gedruckte Waffe in Blau
In Philadelphia wurden 3D-gedruckte Waffen sichergestellt (im Bild: Beispiel der Waffen)(Bild © CBS Local).

In einem am Mittwoch veröffentlichten Bundesbericht sagte das US-Justizministerium, dass die Zahl der 3D-gedruckten Waffen seit 2017 um mehr als 1.000 % gestiegen ist. Zu diesem Schluss kamen die Verantwortlichen durch Rückverfolgungsdaten, die vom Bureau of Alcohol, Tobacco, Firearms and Explosives (ATF) gesammelt wurden. Dabei soll es sich um die umfassendsten Daten seit zwei Jahrzehnten über Kriminalität und Waffen in den USA handeln. Die Daten behandeln Informationen zu bisher unbekannten Mustern bei der Verwendung von Waffen und Kriminalität.

Der Bericht gibt keine genauen Details über die Zahl der verkauften Geisterwaffenteile oder der existierenden Geisterwaffen, doch er zeigt deutlich, dass ein dramatischer Anstieg der Verwendung privat hergestellter Waffen verzeichnet wird. Im Jahr 2017 soll es 1.629 Geisterwaffen gegeben haben. Im Jahr 2021 stieg die Zahl dieser Waffen bereits auf 19.273 Waffen, wobei die richtige Anzahl höchstwahrscheinlich stark unterschätzt wird.

Benjamin Hayes, ehemaliger ATF-Agent und Niederlassungsleiter des ATF National Tracing Centers, erklärte gegenüber CBS News:

„Wir produzieren weiterhin so viele Schusswaffen, und sie strömen gerade in den öffentlichen Bereich. Die Fülle dieser Schusswaffen und die unzähligen Umgebungen, in denen sie sich befinden, machen es jemandem mit kriminellen Absichten leicht, an eine Waffe zu gelangen.“

Im August wurden neue Bundesvorschriften eingeführt, die besagen, dass kommerzielle Hersteller von Geisterpistolen-Bausätzen staatlich lizenziert sein und Seriennummern angeben müssen. Außerdem sind Hintergrundprüfungen verpflichtend, bevor ein solches Set verkauft wird, ebenso wie Aufzeichnungen über die Einkäufe.

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