Die spanische Polizei hat vergangenen Herbst eine illegale Werkstatt entdeckt, in der 3D-gedruckte Schusswaffen entstanden sind. Dies gab die spanische Strafverfolgungsbehörde bekannt, wie „Euronews“ vor zwei Tagen in einem geteilten Video zeigte. Über die Razzia, die bereits im September 2020 in Santa Cruz de Tenerife stattgefunden hatte, wurden erst jetzt weitere Details von den spanischen Behörden veröffentlicht.

Details zur Razzia, der Menge und Qualität der 3D-gedruckten Waffen

3D-gedruckte Schusswaffen auf Tisch
Polizei in Spanien stellt 3D-gedruckte Waffen sicher (Bild © Screenshot Flipboard Video „Spanish police release pictures of 3D-printed gun factory bust in Tenerife“).

Die Polizei gab an, dass eine Person festgenommen werden konnte. Im Rahmen der Razzia wurden zwei 3D-Drucker sichergestellt, 11 Filamentspulen, einige Handbücher, verschiedene IT-Gerätschaften und 19 3D-gedruckte Rahmen von Kurzwaffen. Weiter wurden eine Machete, ein Katana, ein Taser und Gegenstände mit rassistischer oder nationalsozialistischer Symbolik. Chemische Mittel, mit denen die Täter Sprengstoffe herstellen hätten können, wurden ebenfalls sichergestellt.
Die Werkstatt wurde entdeckt, nachdem die Ermittlungsbehörde auf eine Person aufmerksam geworden war. Diese verkaufte Einzelteile von Schusswaffen und explosiven Substanzen im Internet.

Vier Durchsuchungen am 14. September brachten unter anderem den 3D-Drucker hervor, der gerade mit dem 3D-Druck eines Schusswaffenrahmens beschäftigt war. Die Handbücher beinhalteten Instruktionen zu Guerillakämpfen in Städten, „Terroristen-Handbücher“ und Bücher zum Gebrauch von Schusswaffen und 3D-gedruckten Waffen. Der Werkstatteigentümer ist 55 Jahre alt und Leiter eines Altenpflegeheims. Der Verkauf von 3D-gedruckten Waffen konnte ihm noch nicht nachgewiesen werden.

Waffen aus dem 3D-Drucker

3D-Druck einer Waffe
Bei der Razzia wurden zwei 3D-Drucker entdeckt (Bild © Screenshot Flipboard Video „Spanish police release pictures of 3D-printed gun factory bust in Tenerife“).

Schusswaffen aus dem 3D-Drucker sind schon seit Längerem ein Thema, das den Strafverfolgungsbehörden Kopfzerbrechen bereitet. Der US-Amerikaner Cody Wilson wurde bekannt dafür, mit seinem „Liberator“ die erste Datei für eine 3D-gedruckte Waffe online gestellt zu haben. Diese kann fast komplett aus Kunststoff hergestellt werden. Und eben das ist auch das Problem, da sie so nicht von Metalldetektoren entdeckt wird. Cody Wilson sorgte jahrelang für Rechtsstreits in den USA, um seine 3D-gedruckten Waffen populär zu machen. Im Januar 2020 wurde bekannt, dass die erste Person mit einer Waffe aus dem 3D-Drucker getötet wurde.

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Kommentar(e) zum Beitrag
  1. Wie lange soll denn so eine Waffe halten, wenn man weiß, dass echte Waffen aus gehärtetem Stahl bestehen. Die fliegt doch nach dem 1. Schuss auseinander und die Patronenhülse wird so heiß, dass sie festbrennt. Wer glaubt denn so einen WITZ?
    Aus Plastik: Filament sagt mir PLA, ABS oder, wenn es länger halten soll aus Nylon. Oder haben die noch einen Backofen gehabt um ein Metallfilament zu sintern?
    Steht da nicht. Auch ist das mit Schwierigkeiten verbunden, da diese Stoffe extrem schrumpfen und daher die Passgenauigkeit nicht mehr gegeben ist. Diese Möglichkeiten sind jetzt sogar nach Jahren immer noch in der Erprobung, und das machen Material-Labore. NIX mit Schmelzern die Waffen drucken.

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