Neue und moderne Technologien, wie die 3D-Visualiserung und der 3D-Druck, ermöglichen verbesserte Behandlungsmethoden in der Zahnmedizin, wie zum Beispiel die präzise Implantationsplanung. Modernste Aufnahmetechiken, spezialisierte Modellierungssoftware und Bohrschablonen aus dem 3D-Drucker sorgen für höchste Präzision.
Bei einer Zahnimplantation wird eine künstliche Zahnwurzel in den Kieferknochen eingesetzt. Die Befundung und Operationsplanung erfolgt mithilfe modernster 3D-Aufnahmetechnik und spezialisierte Modellierungssoftware; bei der Implantation selbst sorgen 3D-gedruckte Bohrschablonen für höchste Präzision.
Präzise 3D-Diagnostik: Digitale Volumentomographie
In der Zahnmedizin etablierte sich die 3D-Technologie zunächst im Bereich der bildgebenden Diagnostik, wo Röntgen und Computertomographie zunehmend durch die Digitale Volumentomographie (DVT) ersetzt bzw. ergänzt werden. Dabei wird der Kopf des Patienten mit einem pyramiden- oder kegelförmigen Strahlenbündel abgetastet, das hunderte CT-Schnittbilder erzeugt. Diese werden zu einem detailgetreuen 3D-Modell der Knochen- und Weichgewebs-Strukturen zusammengefügt.
Das Modell ermöglicht bislang ungekannte diagnostische Einblicke, von der mikrometer genauen Vermessung des Kieferknochens bis hin zur präzisen Darstellung von Nasennebenhöhlen, Nervenbahnen und Blutgefäßen. Defekte, Verletzungen bzw. pathologische Veränderungen sind ebenso gut zu erkennen wie gefährdete und/oder schutzpflichtige Strukturen.
Im Anschluß an die Implantation ermöglicht die DVT eine präzise Nachkontrolle, d.h. den Abgleich von Soll- und Ist-Daten wie auch die Beurteilung der Osseointegration des Zahnimplantats.
Verbesserte Implantationsplanung am 3D-Modell

Der Einsatz 3D-gestützter bildgebender Verfahren ermöglicht eine bislang ungekannt präzise OP-Planung und somit einen messbaren Zuwachs an Versorgungsqualität, insb. in der Implantologie. Anhand der DVT-Aufnahmen kann der Implantologe beurteilen, ob Umfang und Dichte des Kieferknochen eine stabile Verankerung des Implantats ermöglichen, und welches Implantatsystem im jeweiligen Fall am besten passt.
Die optimale Ausnutzung der Knochensubstanz ermöglicht auch bei Patienten mit geringem Knochenangebot eine erfolgreiche Implantation ohne vorherige Knochenaufbau-Maßnahmen.
Die räumliche Darstellung anatomischer Strukturen im 3D-Modell, insb. benachbarter Zahnwurzeln, Blut- und Nervenbahnen, ermöglicht zudem die präzise Planung von Position und Winkel der Implantate. Anschließend kann der gesamte OP-Verlauf schrittweise am Bildschirm simuliert werden, um “Überraschungen” während der OP zu vermeiden und das Komplikationsrisiko zu senken.
Präzisions-OP mit 3D-gedruckten Bohrschablonen
Die exakte Umsetzung der präzisen OP-Planung wird durch die Fertigung technischer Hilfsmittel, insb. 3D-Implantation-Schablonen, gewährleistet. Voraussetzung hierfür ist die Integration der Diagnosedaten in den digitalen Workflow der Praxis. Sowohl Implantathersteller wie auch freie Software-Anbieter bieten vielfältige CAD/CAM-Module zur Modellierung und automatischen Fertigung von individuellen Bohrschablonen, die die Position des Implantats und den Bohrwinkel exakt vorgeben.
Höhere Erfolgsraten & verbesserte Patientenkommunikation
Die Verbesserung von Diagnostik und OP-Planung anhand präziser 3D-Modelle verbessert zum einen die Erfolgsraten bei Zahnimplantationen: Je besser die Abstimmung von Implantatsystem und -position auf die individuellen Voraussetzungen, desto besser die Chancen auf eine erfolgreiche Osseointegration.
Zum anderen verbessert die Visualisierung am 3D-Modell die Kommunikation zwischen Arzt und Patient. Dies gilt insbesondere für die Integration von DVT-Modellen und Gesichts-Scannern zur fotorealistischen Darstellung des zukünftigen Aussehens – von der Optik eines Einzelimplantats in der Frontzahnreihe bis hin zur veränderten Anmutung der Mundpartie und des gesamten Gesichts nach Anfertigung einer implantatgetragenen Totalprothese.
Dieser Artikel wurde verfasst und bereitgestellt von Dr. Adorján Szakál, Completdent Zahnklinik.