Das Berliner Unternehmen Mobisol bringt Solarenergie in die Privathaushalte von Indien und Afrika. Das Produkt und Preismodell des Unternehmens sind gut durchdacht. Für das Prototyping in der Produktentwicklung setzte der Gründer Thomas Gottschalk auch auf 3D-Drucker.
Das Berliner Unternehmen Mobisol von Thomas Gottschalk hat sich auf Solarprojekte spezialisiert und expandiert mit seinen innovativen Lösungen zur Gewinnung von Strom durch regenerative Energien nach Afrika. In Ägypten wurden bereits Solarthermie-Projekte erfolgreich umgesetzt und mit einem Solarauto in 18 Monaten eine Runde um die Welt gefahren, berichtet das „Handelsblatt“.
Vor vier Jahren erfolgte der Markteinstieg in Afrika. Zuerst in Tansania, gefolgt von Ruanda, Kenia, Nigeria und später sogar Indien. Dem Land, das mit 1,2 Milliarden Einwohnern Dreiviertel seiner Energie mit Kohle, Erdöl und Erdgas gewinnt. Das Berliner Unternehmen montiert kleine Photovoltaikmodule auf das Dach ihrer Kunden, inklusive Lampen, Fernseher, Handy-Ladestationen und Bügeleisen. Alle angeschlossenen Geräte werden mit Solarstrom betrieben.
Bis zum fertigen Produkt dauert es allerdings. Die Prototypen der innovativen Solaranlage wurden zunächst mit einem 3D-Drucker hergestellt und bestehen aus einem orangefarbenen Filament. Die leuchtende Farbe soll Gottschalk zufolge an die Sonne erinnern. Bezahlt wird der Kaufpreis der eingesetzten Photovoltaikmodule in 36 Monatsraten per Mikrofinanzierung, wobei die Abrechnug über „Smart Money“ per Handy erfolgt. So einfach wie möglich also. Richtig so.
Die monatliche Rate beläuft sich auf 21 US-Dollar (umgerechnet ca. 18,50 Euro), doch mit den Handy-Ladestationen können die Besitzer der Solaranlage täglich 3,00 US-Dollar (2,64 Euro) an Einnahmen erwirtschaften. Die Solarenergie spart einen halben Liter Kerosin, welchen die drei Lampen ansonsten zum Betrieb gebraucht hätten und resultiert in einer Ersparnis von 50 Cent am Tag.