Das israelische Foodtech-Unternehmen SavorEat hat ein automatisiertes Burger-System vorgestellt, das den Hamburger direkt auf den Kunden zugeschnitten im 3D-Druckverfahren herstellen kann. Der Burger wird mit einer Garzeit von sechs Minuten aus Fleischersatzprodukten vollständig automatisiert hergestellt. In Israel ist das innovative Foodtech-System in den Filialen einer beliebten Burgerkette bereits im Einsatz.
Das Foodtech-Unternehmen SavorEat präsentierte laut einem Artikel des Nachrichtenportal „Reuters“ kürzlich ein auf Kunden personalisiertes Burger-System auf pflanzlicher Basis. Es ist eines der ersten automatisierten Systeme dieser Art, das den 3D-Druck zum Kochen von Lebensmitteln einsetzt. Fleischprodukte von Impossible Foods oder Beyond Meat, wie wir sie hier vorgestellt haben, werden üblicherweise eingefroren und später zubereitet.
Protein- und Fettanteil mit dem Burgersystem frei wählbar
Der 3D-Drucker von SavorEat ist ein in sich geschlossenes 3D-Druck-System, das mit drei Patronen mit Ölen und anderen Inhaltsstoffen eingesetzt wird. Kunden können wählen, wie viel Fett und Protein sie in jedem Burger möchten und erhalten ihre Burger nach einer Garzeit von rund sechs Minuten.
Racheli-Vizman, CEO von SavorEat, sagt gegenüber Reuters:
„Es ist eine Mischung aus Innovation aus Fleischalternativen und digitaler Herstellung, bei der wir das Produkt auch kochen können.“
Die Burger werden aus einer Kombination aus Kartoffel- und Kichererbsen- sowie Erbsenprotein hergestellt. In den vergangenen Jahren ist die Nachfrage nach Fleischalternativen stark angestiegen. War es in einer Bitkom-Umfrage im Januar 2020 noch jeder Achte in Deutschland, der dem 3D-gedruckten Fleisch zumindest eine Chance gibt, zeigte sich eineinhalb Jahre später bereits ein größeres Interesse an 3D-gedrucktem Fleisch.
So lässt sich der SavoEat Burger personalisieren
So funktioniert das Burger-System von SavorEat: Der Kunde scannt einen Barcode, der ihn zur App führt, über die er die Bestellung aufgeben kann, ohne das eine Software auf das mobile Gerät heruntergeladen werden muss. In der App wird er aufgefordert die gewünschte Hamburger-Portion nach seinen Vorlieben zu definieren und aus einer Reihe von Optionen auszuwählen, darunter Portionsgröße, Herstellungsgrad und Proteinwerte. Die Angaben erfolgen pro Portion im Vergleich zu den Fettwerten. Nach Abschluss des Bestellvorgangs wird der Burger ganz ohne menschlichen Kontakt in einem mit 3D-Druck vergleichbaren Verfahren Schicht für Schicht hergestellt.
Erfolg von Fleischalternativen aus dem 3D-Drucker
Alternative Protein-Startups haben im Jahr 2020 mehr als 3 Mrd. US-Dollar ( 2,66 Mrd. Euro) eingenommen. Ein anderes Unternehmen aus Israel, Redefine Meat, ging im Oktober mit der Vergabe von wichtigen Führungspositionen einen wichtigen Schritt für die Expansion nach Europa.
Die Aktien von SavorEat sind am Dienstag um 11% gestiegen. Die Produkte werden zu Beginn bei einer lokalen Burgerkette serviert. Um vegane Burger an US-Universitäten zu servieren, arbeitet SavorEat mit Yarzin Sela, einem Foodservice-Unternehmen zusammen.
Vizman erklärt:
„Es gibt eine wachsende Gruppe von Menschen, die ‚Flexitarier‘ genannt werden – Menschen, die aktiv nach Fleischalternativen suchen, um ihren Fleischkonsum zu reduzieren.“
Laut dem Vorsitzenden und leitenden Wissenschaftler Oded Shoseyov arbeitet SavorEat auch an einer pflanzlichen Schweinefleisch-Frühstückswurst für den US-Markt. Über die weitere weltweite Entwicklung von 3D-gedruckten Fleischalternativen berichten wir auch zukünftig im 3D-grenzenlos Magazin (Newsletter kostenlosen abonnieren).