Das Institut für Kunststofftechnik (IKT) der Universität Stuttgart in Baden-Württemberg verwendet ein neuartiges, biologisch abbaubares und wasserlösliches Stützstrukturmaterial, um mit 3D-Druck Gesichtsvisiere und Schutzmasken im Kampf vor einer Ansteckung mit dem SARS-CoV-2-Virus herzustellen. Wir stellen die Arbeiten des IKT einmal genauer vor.
Am Institut für Kunststofftechnik (IKT) der Universität Stuttgart entstehen derzeit Visiere mit 3D-gedruckten Halterungen und transparenten Schutzfolien zum Schutz vor einer Ansteckung mit dem SARS-CoV-2-Virus. Der Fokus liegt auf den Visieren, aber auch Masken werden angefertigt, wie das Technologie-Lizenz-Büro TLB der Baden-Württembergischen Hochschulen GmbH in einer Mitteilung an das 3D-grenzenlos Magazin berichtet.
Biobasiertes und biologisch abbaubares PLA

Die Schutzvisiere sind aus biobasiertem und biologisch abbaubarem PLA-Filament. Die Folie, die für die Visiere verwendet wird, und die Filamente, die für den 3D-Druck genutzt werden, entstehen auf den Extrusionslinien des IKT und werden im 3D-Drucklabor des Instituts verarbeitet. Der gezielte Extrusionsprozess ermöglicht sehr klare Folien, die für die Visiere maßgeschneidert angepasst werden können.
Die Filamente verfügen über Eigenschaften, die je nach Anwendungsfall und 3D-Drucker variieren können. So lassen sich optimale Ergebnisse erzielen. Weitere Institute der Universität Stuttgart werden das IKT dabei unterstützen und mit den hochtransparenten Folien und den maßgeschneiderten Filamenten Visiere herstellen. So lässt sich die Herstellkapazität deutlich steigern.
Gemeinsam gegen die COVID-19-Pandemie
Neben dem IKT nutzen auch andere Einrichtungen ihre Ressourcen, um Gesichtsschutzschilde und andere Hilfsmittel bereitzustellen.

Die Universität Duisburg-Essen unterstützt medizinische Einrichtungen mit Gesichtsschutzschilden aus dem 3D-Drucker im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie. Der Forschungsverbund DRESDEN-concept und der Biotechnologie-Verband biosaxony e.V. haben im April ihre Gesichtsschutzschilde präsentiert, die sie mithilfe des 3D-Drucks hergestellt haben. Diese werden an Kliniken in Sachsen geliefert, um medizinische Ersthelfer vor einer Ansteckung zu schützen.
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