Die Nachbearbeitung von 3D-gedruckten Objekten gehört beim industriellen 3D-Druck zu den wichtigen Aufgaben um industrielle Standards zu erfüllen. Das britische Unternehmen AMT Additive Manufacturing Technologies hat mit dem PostPro3D jetzt ein Gerät entwickelt, mit dem das Nachbearbeiten deutlich vereinfacht werden soll. Auf der Formnext im November wird das System auch in Deutschland zu sehen sein.
Das britische Unternehmen AMT Additive Manufacturing Technologies ist ein Spezialist, wenn es um Nachbearbeitung nach professionellem 3D-Druck geht. Das Unternehmen stellte im vergangenen Jahr seine Nachbearbeitungstechnologie PostPro3D vor, die 3D-gedruckte Teile aus Nylon und Elastomer automatisch glättet (wir berichteten).
Im Zuge neuer Entwicklungen der 3D-Drucktechnologie haben sich viele Unternehmen und Forschungseinrichtungen für Kooperationen entschieden, um dadurch gemeinsam schnellere und vor allem kostengünstigere Fertigungsprozesse vollbringen zu können. So hat auch Farsoon Technologies mit AMT eine Kooperation beschlossen, um Post-Processing-Lösungen einzuführen.

PostPro3D wird in die Massenproduktion integriert
AMT selbst bezeichnet die neue automatisierte PostPro3D-Technologie für den 3D-Druck als Entriegelungsschritt, wodurch zeitraubende und oftmals kostspielige manuelle Nachbearbeitungsschritte entfallen. Das englische Unternehmen hat in den vergangenen 18 Monaten mit mehreren Entwicklungspartnern in Branchen wie Luftfahrt, Automobilindustrie, Medizin und Schuhindustrie kooperiert, um PostPro3D an 3D-gedruckten Teilen zu testen, berichtet das Unternehmen in einer Pressemitteilung, die im Onlinemagazin TCT veröffentlicht wurde.
Jedes hergestellte Teil durch PostPro3D wurde auf die Anforderungen der Endanwendung gründlich getestet. Nun wurde die Technologie von AMT auch offiziell kommerziell eingeführt und in die Massenproduktion der digitalen Workflows der Entwicklungspartner von AMT integriert. Das Verfahren wurde CE- und UL-geprüft. Die Teile können zudem für medizinische Zwecke erforderlichenfalls zertifiziert werden. Abhängig von den Kundenanforderungen kostet das System ca. 75.000 Euro.
Kompatibel mit allen 3D-Druckverfahren auf Pulver- und Filamentbasis
Die PostPro3D-Technologie kann bei allen 3D-Druckverfahren auf Basis von Filamenten und Pulver zum Einsatz kommen und basiert auf der Boundary Layer Automated Smoothing Technology (BLAST) von AMT. PostPro3D wendet eine proprietäre Verbrauchsmaterialmischung an. Dabei wurden die Hardware, die Verbrauchsmaterialien und der gesamte Prozess strengen Tests unterzogen. Außerdem kann der Prozess an diverse 3D-Druckmaterialien individuell angepasst werden.
„Wir freuen uns nach 18 Monaten Entwicklung und Test, die Einführung unserer Technologie namens PostPro3D offiziell bekannt zu geben“, sagte der AMT CEO Joseph Crabtree. „Unsere Maschine ist kosten- und wettbewerbsfähig für die Massenproduktion. Zudem begrüßen wir die Gelegenheit, unseren Kunden bei der Einführung unserer Technologie die Kosteneinsparung zu zeigen.“
AMT wird auf der Formnext vom 13. bis 16. November die PostPro3D-Technologie in Frankfurt präsentieren