Das britische Unternehmen Gravity Industries hat bereits vor einigen Jahren erstmals sein Projekt eines Jet-Anzuges vorgestellt. Nun arbeitet das Unternehmen bereits an einer elektrischen Variante dieses Anzugs und setzt bei der Herstellung einiger Teile auch auf den 3D-Druck mit Polypropylen. Beim 3D-Druck unterstützt wird Gravity Industries von Ricoh 3D.
Im Jahr 2018 haben wir zum ersten Mal über den Jet-Anzug von Gravity Industries berichtet. Gravity Industries, das mit dem Jet-Anzug eine neue Ära des menschlichen Flugs einleiten möchte, hat sich dazu mit Ricoh 3D zusammengetan. Weiterhin Teil des Projekts ist auch der Metall-3D-Druck von EOS. Mit dem britischen Service Provider 3T, der seit kurzem Teil der Beam-IT-Gruppe ist, stellte Gravity Industries Metallteile für die Jet-angetriebene Version des Jet Suit her. Ricoh 3D übernahm dabei mehrere Prototyping-Iterationen. Nun soll eine Gravity eSuit folgen, eine elektrische Version des Jet-Anzuges, wie Ricoh 3D in einer Pressemitteilung erklärt. Der Gravity eSuit wird beim Goodwood Festival of Speed 2021 vorgestellt.
Details zum eSuit
Damit die Jet-Anzüge dem Wunsch von Gravity Industries entsprechen und Geist, Körper und Maschine miteinander verbinden, musste ein Material gefunden werden, das organische Stoffe nachahmt und komfortables sowie sicheres Fliegen ermöglicht. Das Unternehmen entschied sich für den neuen Gravity Electric Suit für Polypropylen, das Flaggschiff-Material von Ricoh 3D. Polypropylen bringt starke, chemisch beständige, leichte und flexible Materialien hervor.

Richard Browning ist Gründer und Cheftestpilot des Jet-Anzugs. Er sagt:
„Unsere Partnerschaft mit Ricoh 3D hat gezeigt, dass alles möglich ist, wenn man Unternehmertum und technologische Innovation vereint. Der Mensch ist extrem robust, und das liegt an der verzeihenden Natur unseres Körpers – wir beugen und beugen uns und reduzieren den Aufprall bei Stürzen. Das ahmt Polypropylen nach. Ich hatte schon immer eine Leidenschaft für ungewöhnliche Herausforderungen – fügte er hinzu – und sich ins Unbekannte zu wagen. Wir haben uns seit 2017 eine erstaunliche globale Präsenz aufgebaut und Ricoh hat es uns ermöglicht, eine „unmögliche“ Idee in etwas für die Produktion Machbares zu verwandeln. Die Designfreiheit des 3D-Drucks reduziert die Teileanzahl des Anzugs erheblich, indem mehrere Baugruppen zu einer zusammengefasst werden, wobei weit weniger Komponenten zu kleben und zu verschrauben sind, als dies bei anderen Herstellungsmethoden erforderlich wäre.“
Mark Dickin, Leiter des europäischen 3D-Druckbetriebs von Ricoh, kommentierte:
„[…] 3D-gedrucktes Polypropylen ist zu 90 % recycelbar, leicht und flexibel und dennoch unglaublich langlebig – ideal für den Aufstieg in die Lüfte. Bisher dauerte es mehr als zwei Wochen, um die Kernstruktur des Anzugs aus Aluminiumnieten individuell zu bauen und manuell zu verschrauben. Die Druckzeit beträgt jetzt nur noch 24 Stunden, die Montagezeit reduziert sich von zwei Wochen auf zwei Tage. Richard und das Team überschreiten die Grenzen dessen, wozu Menschen unserer Meinung nach fähig sind. Wir freuen uns daher, eine Rolle im Jet Suit-Prozess gespielt zu haben und können es kaum erwarten, unsere Partnerschaft fortzusetzen, um Komponenten für die Einführung von Gravitys eSuit zu entwickeln.“
Die weitere Entwicklung des Projektes mit Bezug auf die additive Fertigung und weitere News zum 3D-Druck erhalten Sie täglich im 3D-grenzenlos Magazin (Newsletter abonnieren).
