Das britische Raumfahrtunternehmen und Raketenhersteller Skyrora soll mit dem Skyprint 2 den größten Hybrid-3D-Drucker Europas entwickelt haben. Der 3D-Drucker kombiniert Metall-3D-Druck mit CNC-Fräsen. Im zweiten Quartal 2022 soll die Produktion beginnen. Unter anderem soll der Skyprint 2 für die Herstellung großformatiger Raketentriebwerksteile mit einer Länge von bis zu 2,3 m für die Satelliten-Trägerraketen von Skyrora verwendet werden.
Der private Raketenhersteller Skyrora aus Edinburgh soll einer Pressemitteilung zufolge den angeblich größten Hybrid-3D-Drucker Europas entwickelt haben. Der Produktionsbeginn für den Skyprint 2 ist für das zweite Quartal 2022 geplant. Der 3D-Drucker kann laut Skyrora für die Herstellung großformatiger Raketentriebwerksteile mit einer Länge von bis zu 2,3 m für die Satelliten-Trägerraketen von Skyrora verwendet werden. Der Skyprint 2 baut auf seinem Vorgänger Skyprint 1 auf und bietet Metall-3D-Druck und traditionelles CNC-Fräsen im selben Arbeitsbereich.
Zum ersten Mal haben wir über das 2017 gegründete Unternehmen berichtet, als es einen 3D-gedruckten Raketenantrieb vorgestellt hat. Mittlerweile plant das Unternehmen, das Erste zu sein, das in 2022 einen britischen Weltraumbahnhof startet.
Details zum Skyprint 2
Der Skyprint 2 soll die Prozesskomplexität drastisch reduzieren und Produktionskosten sowie Druckzeiten verglichen zu anderen Metall-3D-Druckern um 1/3 senken.
Volodymyr Levykin, Gründer und CEO von Skyrora, sagte:
„Der Skyprint 2 bekräftigt unsere Ambitionen, auf die nachhaltigste Art und Weise auf den Markt zu kommen. Indem wir mit unserer maßgeschneiderten, branchenführenden 3D-Druck-Technologie eine bessere Kontrolle über den Konstruktions- und Herstellungsprozess unserer Teile übernehmen, kommen wir einem weiteren entscheidenden Schritt näher, um einen bedeutenden Weltraumdienst aus unserem eigenen Land anzubieten.“

Der Skyprint 2 nutzt das Directed Energy Deposition (DED)–3D-Druckverfahren, bei dem Metallpulver mit Hochleistungslaserstrahlen geschmolzen werden, wenn es aus einer Düse aufgebracht wird. Damit kann sehr materialeffizient gearbeitet, endkonturnahe Bauteile hergestellt und Teile durch einfaches Aufdrucken zusätzlicher Schichten repariert werden.
Die CNC-Fähigkeiten des Skyprint 2 helfen, gedruckte Teile zu bearbeiten und die endgültigen fertigen Geometrien zu erzielen. Dabei lassen sich auch Teile bearbeiten, die ursprünglich nicht gedruckt wurden.
3D-Druck mit Inconel

Der Skyprint 2 soll mit der Superlegierung auf Nickelbasis Inconel kompatibel sein. Diese ist für ihre hohe Festigkeit, ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit und Stabilität bei hohen Temperaturen bekannt und eignet sich so für hochbelastete Hochtemperaturteile in Branchen wie der Luft– und Raumfahrt.
Traditionell werden Inconel-Motorteile in circa zehn Wochen hergestellt und ausgeliefert. Mit dem Skyprint 2 soll ein gebrauchsfertiges Inconel-Teil in nur zwei Wochen mit 3D-Druck hergestellt sein. Bei Bedarf schnelle Design-Iterationen ohne großen Zeit- und Kostenaufwand durchgeführt werden.
Levykin fügt hinzu:
„Die Entwicklung dieser kosten- und zeiteffizienten Lösung verkörpert die Innovation und das Talent, das im Herzen der britischen Raumfahrtindustrie steckt. Als Vorteil ist Skyprint 2 ein echter Game-Changer – es wird den Betrieb von Skyrora verändern und die Grenzen dessen, was in der Raumfahrttechnik im Allgemeinen möglich ist, erweitern.“