

„Große Metallteile für kritische Anwendungen, insbesondere Titanteile für den Luftfahrtbereich, unterlaufen kostspielige und langsame Fertigungsprozesse und bestehen oft aus einer Kombinationen aus Schmiede- und Bearbeitungstechniken“, so Prodways.
Aus diesen Gründen hat das Unternehmen beschlossen, einen Prozess zu entwickeln, der beide Bearbeitungsmethoden zusammenführt und zugleich kostengünstiger, schneller und weniger materialaufwendig ist, berichtet das Unternehmen in einer Pressemitteilung (PDF; 605 KB; öffnet in neuem Fenster).
Die RAF-Technologie im Detail
Die Maschine verwendet einen Roboter, welcher mit einem Kopf ausgestattet ist, der das geschmolzene Metall innerhalb einer Inertgasatmosphäre ablagert. Dieses Metall wird schichtweise abgeschieden, dadurch ist es möglich, ein großes Teil binnen weniger Stunden zu drucken. Das ist aber nichts Neues.
Die große Neuerung liegt allerdings in Schritt zwei. Den Angaben des Unternehmens zufolge fertigt das RAF-System sehr schnell Titan-Rohlinge an, die eine ähnliche Geometrie aufweisen wie das Endstück. Diese Rohlinge müssen dann nur noch fertig bearbeitet werden, was die Materialverluste erheblich verringert. So lassen sich bis zu 95 Prozent Material einsparen, wenn das Werkstück bislang aus einem Metallblock gefertigt wurde. Das RAF-System enthält sowohl Elemente der additiven und der subtraktiven Fertigung.
Die neue Technologie entwickelte Prodways in Zusammenarbeit mit Commercy Robotique, einer weiteren Groupe Gorgé Tochtergesellschaft. Diese hat sich seit mehr als 40 Jahren auf das Roboterschweißen spezialisiert. Prodways hat die neue Technologie mittlerweile zum Patent angemeldet.
Mit dem neuen Verfahren können Titanteile bis zu 70 Zentimeter Größe gedruckt werden. Ein neuer RAF-3D-Drucker ist sogar darauf ausgerichtet, bis zu zwei Meter große 3D-Druckobjekte zu erlauben. Größe ist dabei nicht alles, das Unternehmen gibt an, dass auch auf Qualität großer Wert gelegt wird. So sei die RAF-Technologie eine „unverwechselbare Metallabscheidungstechnologie, die sich auf die metallurgische Qualität und Wiederholbarkeit des Prozesses konzentriert“.
Zugleich fügte ein Unternehmenssprecher hinzu, dass die ersten metallurgischen Tests, welche an verschiedenen Teilen erfolgten, „eine Abwesenheit von Porosität und eine größere mechanische Beständigkeit im Vergleich zu herkömmlichen 3D-Metalldruck-Prozessen zeigen, bei denen das Laser- oder Elektronenstrahlsintern eingesetzt wurde.“
Einige Luft– und Raumfahrtunternehmen, die bereits Einblick in die neue Technologie nehmen durften, gehen davon aus, dass das neue RAF-Verfahren für die Fertigung etwa die Hälfte ihrer Titan-Flugzeugkomponenten verwendet werden könne, was mögliche Einsparungen von bis zu 50 Prozent zur Folge hätte.

Die Pariser Flugshow – im Englischen als „Le Bourget Paris Air Show“ bezeichnet – findet vom 19. bis 25. Juni 2017 statt. Wer die Gelegenheit hat, sollte dieser Veranstaltung unbedingt einen Besuch abstatten und sich am Stand von Prodways auch die neue RAF-Fertigungstechnologie demonstrieren bzw. erklären lassen. Für weitere Neuigkeiten zum Thema steht Ihnen auch in Zukunft der kostenlose 3D-grenzenlos-Newsletter zur Verfügung (hier anmelden).








