Das Unternehmen Factum Arte repliziert mithilfe der 3D-Druck-Technologie Kunstwerke aller Art. Bislang entstanden zahlreiche Kunstobjekte, wie zum Beispiel eine Statue, inspiriert von einem hellenistischen Stück der Barakat-Sammlung mit dem Titel „On Becoming Virtual Octopi“. Die Künstler arbeiteten dabei neben 3D-Scannern auch mit einem selbst entwickeltem Zement-3D-Drucker.
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Weltweit gibt es wichtige Kunst- und Kulturgüter, die es zu konservieren gilt, um sie auch künftig weiterhin bestaunen zu können. Das Unternehmen Factum Arte hat es sich laut der eigenen Website zur Aufgabe gemacht, genau dies zu tun. An den Standorten in Madrid, Mailand und London arbeitet das Unternehmen mit hochauflösenden 3D-Scannern. Die in 3D erfassten Dateien stellen die Grundlage für die 3D-gedruckten Repliken dar. Kunstobjekte lassen sich so besser bewahren und präsentieren, ohne das Original zu beschädigen.
Wie Factum Arte 3D-Druck nutzt

Factum Arte arbeitet mit renommierten Künstlern wie Anish Kapoor und Grayson Perry an Projekten, die auf verschiedenen 3D-Druckvechnologien basieren. Zusammen mit Anish Kapoor entwickelte Factum Arte einen Zement-3D-Drucker. Dieser druckt Objekte aus Zement auf Grundlage der mit dem 3D-Scanner erfassten CAD-Dateien. Die ersten Skulpturen entstanden damit bereits im 2009.
FFF-3D-Drucker unterstützen Factum Arte bei vorläufigen Modellen, Formformen und mechanischen Teilen wie Komponentengehäuse mit niedrigerer Auflösung. Das Unternehmen hat FFF-3D-Drucker mit einem Bauvolumen von bis zu 500 m3, mit denen es 3D-Modelle in einem Stück drucken kann.
SLA-3D-Drucker setzt Factum Arte für die Herstellung kleiner und großer Objekte mit qualitativ hochwertiger Oberflächenauflösung. Selektiv lasergesinterte Teile (SLS) sind stabiler und beständiger gegen UV-Licht als andere 3D-gedruckte Objekte. Factum Arte nutzt mit SLS hergestellte Teile für mechanische Komponenten und Endanwendungen.

3D-Druck in der Kunst
Mit dem 3D-Druck gelingen Künstlern ausgefallene Werke. Das Middle East Architecture Network fertigte 2019 einen 3D-gedruckten Pavillon aus 30.000 recycelten Flaschen. Der heilige Mauritius im Magdeburger Dom wurde mit dem 3D-Drucker nachgebaut und bekam einige fehlende Details ergänzt.
Damit ein historischer Rabenbrunnen sein Markenzeichen nicht verliert, wurde im Rahmen des Studentenprojekts Rabenbrunnen 2019 ein Rabe aus Eichenholz durch eine 3D-gedruckte Replik ersetzt. Es gibt außerdem spezielle 3D-Druckmaterialien, die Künstler bei ihren Objekten unterstützen sollen. Der 3D-Druck zeigt immer wieder aufs Neue, auf welch vielseitige Art er in die Kunst einwirken kann.

Das Canon Production Printing (CPP)-3D-Druckverfahren
Eine weitere 3D-Drucktechnologie ist das Canon Production Printing (CPP). Factum Arte stellt damit Objekte mit sehr feinen Oberflächenstrukturen wie Gemälden und anderen 2,5D-Objekten her. CPP-Drucker funktionieren ähnlich wie Flachbettdrucker, lagern jedoch mehrere Tintenschichten auf einer Oberfläche ab. So entstehen hochauflösende 3D-Oberflächen.
Zusammen mit Shezad Dawood, einem in London lebenden Künstler, fertigte Factum Arte 2018 eine Statue, die von einem hellenistischen Stück der Barakat-Sammlung mit dem Titel On Becoming Virtual Octopi inspiriert wurde. Das 3D-Modell wurde von Irene Gaumé entworfen und anschließend mit einem SLS-Drucker angefertigt, in Verbundharz gegossen und mit polychromatischer Farbe beschichtet.