Im italienischen Porto Venere erhielt der bekannte Kapitular-Turm eine Rundumerneuerung, um vor dem Verfall gerettet zu werden. Dabei entstand auch eine Luxussuite, dessen Highlight eine ganze Reihe an mit einem 3D-Drucker hergestellten Möbeln ist. Die Möbel werden alle fünf Jahre recycelt und das Material für neue 3D-gedruckte Möbel verwendet. Ein gelungenes Konzept, das die ideale Kreislaufwirtschaft widerspiegelt.
In der italienischen Gemeinde Porto Venere wurde laut einem Artikel in einer italienischen Zeitung der im Jahr 1161 entstandene Kapitular-Turm vor dem Verfall gerettet. Heute werden in der Turmsuite Reisende aus der ganzen Welt empfangen. Der 29-jährige Unternehmer Andrea Borlenghi war für die Arbeit an der Turmsuite verantwortlich. Nach dreijähriger Arbeit am Turm, der einen Zugang zum Dorf ermöglicht, wurde die Luxussuite mit vollständig in 3D-gedruckter Einrichtung am 9. April 2022 eröffnet.

Details zur Restaurierung

Die Restaurierung wurde mit Materialien aus der Kreislaufwirtschaft durchgeführt. Nach der erfolgreichen Arbeit gab das Team den Turm an die Gemeinde zurück. Der Turm soll in der Wintersaison als Treffpunkt für Vereine, Lesungen, Workshops und viel mehr dienen. In den Sommermonaten kommt die Luxussuite für High-End-Touristen zum Einsatz. Es gibt gepflegte Räume auf vier Ebenen mit privater Terrasse und Premium-Services wie einen Privatkoch oder Wellnessangebote.
Frederica Cristudo war für das Innendesign verantwortlich, das die Bewegung des Meeres als wiederkehrendes Thema hatte. Zu erkennen ist das an den Farben, Formen und Materialien. Mithilfe des 3D-Drucks wurde die Einrichtung hergestellt. Badezimmersets entstanden aus natürlichen Mörteln aus Muschelfragmenten. Die Möbel werden vollständig aus recyceltem Kunststoff aus dem Meer gedruckt. Besonders häufig kam Polypropylen zum Einsatz, das zu 20 % mit Glasfasern verstärkt wurde. Das Designunternehmen Medaarch hat im Rahmen der Milan Design Week mit Mediterranea ebenfalls eine Möbelkollektion mit dem Meer als Thema vorgestellt.
Die Beteiligten entschieden sich für den 3D-Druck, um einen Kontrast zwischen dem tausendjährigen Turm und der modernen Technologie der additiven Fertigung zu schaffen. Die Möbel werden alle 5 Jahre erneuert und die alten Möbel dazu vorher recycelt. So entsteht kein Abfall. Für den 3D-Druck der Möbel erhielt das Team Unterstützung von Caracol Additive Manufacturing. Caracol stattet zum Beispiel bereits eine italienische Eisdiele nahezu vollständig mit 3D-gedruckten Möbeln aus.
