Jährlich gelangen 5-13 Millionen Tonnen Abfälle in unsere Meere. Der leidenschaftliche Abenteurer und Biologe Glenn Mattsing hat sich 2017 auf den Weg gemacht, um die ferne Insel Björnön im nördlichen Polarmeer zu erreichen. Statt einem eindrücklichen Naturerlebnis erwartete ihn bei der Ankunft ein Berg aus Plastikmüll. So beschloss er „Sculptur“ zu gründen. Und fischt mit seinem Unternehmen nun Plastikmüll aus den Meeren und produziert damit Designer-Möbel aus dem 3D-Drucker.Anzeige Inhaltsangabe Details zu SculpturDas ProzedereDetails zum 3D-DruckmaterialWie aus Netzen Möbel werden (Video)Der Besuch der Insel Björnön hinterließ Spuren bei Mattsing. Er wollte alle auf das Problem aufmerksam machen und begann das Projekt Trash-Tiki. Mit einem Boot aus Plastikbehältern und genähten Segeln reiste er laut einem Bericht von ABB mit seinem Begleiter Sören Kjellqvist nach Visby. Er hielt Vorträge über das Trash-Tiki und präsentierte Lösungen für das Plastikproblem. Mattsing wollte aber auch handeln. Nachdem er Leute kennenlernte, die mit großformatigem 3D-Druck arbeiten, beschloss er, das Unternehmen „Sculptur“ zu gründen.Details zu SculpturDer Industrieroboter druckt aus allen Winkeln und nutzt Pellets als 3D-Druckmaterial (Bild © ABB).Heute ist er dabei, mit Sculptur ein Unternehmen aufzubauen, das Kunststoffabfälle aus dem Meer fischt und es zu wunderschönen Designermöbeln verwandelt. Mit dem staatlichen Innovationsunternehmen RISE und einem Industrieroboter von ABB steht ihm industrieller Großformat-3D-Drucker zur Verfügung. Mattsing möchte künftig auf der ganzen Welt gesammelte Plastikabfälle zu allen möglichen Produkten recyceln.Das ProzedereFür das Material werden Abfälle aus Plastik wie Fischernetze und Ähnliches gemahlen. Diese werden dann im Compounder erhitzt und zu Pellets verarbeitet. Der 3D-Drucker verarbeitet die Pellets und extrudiert das geschmolzene Kunststoff. So entstehen neue Möbelstücke. Ein Stuhl wird in gerade einmal zwei Stunden gedruckt. Dieser ist so entworfen, dass er in einem Stück gedruckt werden kann und so auch leichter recycelbar ist, sowie mit weniger Verschleiß als bei herkömmlichen Herstellungsverfahren hergestellt werden kann. Wenn das Möbelstück nicht mehr gebraucht wird, kann es an Sculptur zurückgeschickt werden und wird wieder zu Pellets verarbeitet. Auch in Thessaloniki verschönern Möbel aus 3D-gedrucktem Kunststoffabfall die Uferpromenade.Details zum 3D-Druckmaterial Jedes Jahr verschwinden 640.000 Netze im Meer (Bild © ABB). Ein Stuhl wird in zwei Stunden gedruckt (Bild © Screenshot YouTube Video „See how Sculpture creates design furniture from old fishing nets“).Zur Zeit arbeitet Sculptur mit nachwachsendem Biokomposit, das aus einer Mischung aus Holzfasern und Polypropylen besteht. Es sieht aus wie Holz, hat aber die Eigenschaften von Kunststoff. Mit dem Material werden bis zu 80% weniger CO2-Emissionen verursacht. Der Roboter von ABB druckt aus allen Winkeln und nutzt Pellets statt Kunststoffdrahtrollen. Programmiert wird der Roboter mit dem RobotStudio Programmiertool von ABB und einem neu entwickelten Add-On für den 3D-Druck. Mattsing plant, mit den 3D-gedruckten Möbeln mit der Massenproduktion mithalten zu können.Wie aus Netzen Möbel werden (Video) Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahrenVideo laden YouTube immer entsperrenLesen Sie weiter zum Thema:Belgisches Startup „Yuma“ verwandelt Plastikmüll in stylische Brillen aus dem 3D-Drucker The New Raw recycelt Fischernetze zu Vasen und Schalen aus dem 3D-Drucker Recycled Island Foundation sammelt mit „Litter Traps“ Plastikmüll aus dem Ozean und verarbeitet es zu 3D-Druckmaterial