Das gemeinnützige Start-up-Unternehmen Filaret aus Estland recycelt Zigarettenstummel zu 3D-Drucker-Material. Dazu hat es im Rahmen eines Pilotprojekts Sammelapparate aufgestellt. Die gesammelten Zigarettenkippen werden bei Filaret anschließend zu umweltfreundlichem, kompostierbaren Filament verarbeitet.
Das in der Hauptstadt Estlands, in Tallinn ansässige Unternehmen Filaret, sammelt Zigarettenstummel und recycelt sie zu nützlichem Biokunststoff aus Zelluloseacetatbasis, der mit einem handelsüblichen 3D-Drucker verarbeitet werden kann. Kürzlich installierte das Unternehmen deshalb auch spezielle Abfallbehälter an den Stränden des Bezirks Põhja-Tallinn in Estland. Darin werden die Zigarettenkippen gesammelt, damit sie nicht im Meer landen. Das Pilotprojekt dauert vorerst zwei Monate.
Joosep Vimm, stellvertretender Bürgermeister von Tallinn, sagte:
„Jedes Jahr landen fast 80 Tonnen Zigarettenfilter in der Umwelt, die sich nicht zersetzen und dazu führen, dass die giftigen Substanzen über Meerestiere in die menschliche Ernährung gelangen. Ich hoffe, dass diese speziellen Zigarettenbehälter dazu beitragen werden, diesen weitverbreiteten Meeresmüll zu reduzieren. Was das Projekt besonders interessant macht, ist, dass die Zigarettenkippen nicht nur am Strand gesammelt, sondern auch zu kompostierbarem 3D-Druck-Material recycelt werden, wodurch das Problem des Plastikmülls verringert wird.“
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Wie Zigarettenmüll zu nützlichem 3D-Drucker-Material recycelt wird
Neben Plastik zählen Zigarettenkippen zu den am häufigsten an den Stränden der Ostsee gefundenen Abfällen. Institutionen wie die Recycled Island Foundation sammeln zum Beispiel mit „Litter Traps“ Plastikmüll aus dem Ozean und verarbeitet es ebenfalls zu 3D-Drucker-Material. Bei den Zigarettenkippen und den Filtern ist es so, dass beide giftig und nicht biologisch abbaubar sind. Ein einziger Zigarettenstummel ist in der Lage, bis zu 1.000 Liter Wasser zu verschmutzen. Die Giftstoffe, die im Wasser freigesetzt werden, können bis zu 10 Jahre im Meer verbleiben und sind für einige Wasserlebewesen sogar tödlich.

Die Filaret-Zigrattenbehälter werden an 20 Standorten aufgestellt. Dazu gehören der Strandpark Stroomi, der Katariina-Kai und das Fischerhäuschen am Pikakari-Strand, die Promenaden in Kalaranna und Kopli, der Wasserflugzeughafen und der Linnahall-Kai. Für die Durchführung sorgen die Kreislaufwirtschaftsabteilung des Strategischen Managementbüros von Tallinn und das Unternehmen Filaret.
Filaret hat das Ziel, die Straßen und Naturgebiete von Zigarettenmüll zu befreien und daraus umweltfreundliches, kompostierbares Filament zu machen. Ende Oktober werden die einzelnen Filaret-Zigarettenbehälter wieder abgebaut. Ist das Projekt erfolgreich, sind weitere Zigarettenbehälter für ein größeres Gebiet entlang des Meeres und des Flusses in Tallinn geplant.

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