
Nach Fertigstellung wird das Haus auf ein Grundstück am Stadtrand verlegt. Wie Guglielmo Carra von der Materialberatungsgesellschaft Arup in einem Interview mit Wallpaper.com erklärte, wolle man erreichen, dass der 3D-Druck bei der Fertigung von Gebäuden ernster genommen wird. Sein Potenzial, sich auf die Bauwirtschaft auszuwirken, würde stark unterschätzt. Als oberstes Ziel werde ein Wandel in der Arbeitsweise der Bauindustrie angestrebt für alle, weg von der „Wegwerf“-Mentalität, die heute vorherrscht. Erst diese Woche wurde bekannt, dass in Frankreich ein Wohnhaus des Sozialwohnprojekts Yhnova ab Juni bezugsfertig sein wird. Im Oktober letzten Jahres vermeldeten Unternehmen aus Russland, Europas erstes Wohnhaus aus dem 3D-Drucker wäre bereit für den Einzug einer Familie.

Das geplante, gedruckte 3D-Haus von Massimiliano Locatelli bietet vier Räume, beeindruckende Ausblicke und wird über vier Stockwerke verfügen. Die Wohnfläche beläuft sich auf 100 Quadratmeter. Ein Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche und Bad werden in das Haus eingebaut. Beim Druck des Hauses berücksichtigten die Architekten die Punkte Nachhaltigkeit, Erschwinglichkeit und Kreativität. Vom US-Startup ICON werden Häuser per 3D-Drucker in weniger als einem Tag zu Fertigungskosten von 4000 US-Dollar gedruckt.
Zum Hausdruck kommt ein Additive Fertigungsroboter von CyBe Construction zum Einsatz, der Beton der Italcementi Heidelberg Cement Group als Druckmaterial verwendet. Der Zement wurde mit dem Ziel gemischt, eine schnelle Aushärtung der Extrusionen im Zuge des Baus des Hauses zu erreichen. Die Aushärtezeit der Betonmischung ist erheblich kürzer als in traditionellen Fällen.

Nach Ende der Mailänder Designwoche möchte das Team eine umfassende Testreihe mit dem Haus durchführen, um festzustellen, wie es sich im Verlauf der Zeit entwickeln wird. Die Mailänder Designwoche findet vom 17. bis 22. April 2018 in Mailand statt. Über alle Neuigkeiten zu dem Thema berichten wir in unserem kostenlosen 3D-Drucker-Newsletter.






