Klassische Aufzüge sind kastenförmige Objekte, die einheitlich hergestellt werden. Das 3D-Druck-Unternehmen MX3D und der Schweizer Aufzugshersteller Schindler haben gemeinsam im Projekt „Elevate“ eine Mischung aus Kunst und optimierter Topologie als Aufzug vorgestellt. Ihr energieeffizientes Ergebnis wurde zudem für die purmundus Challenge 2021 nominiert.
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Wir kennen Aufzüge bisher als einheitlich und kastenförmig. Das 3D-Druck-Unternehmen MX3D und der globale Aufzugshersteller Schindler haben sich an einem neuen Modell versucht. Ihr Ziel war es, ein Kunstelement in die Konstruktion von Aufzugskabinen zu bringen. Auf seiner Website stellt MX3D das Projekt „Elevate“ vor. Zudem geben sie bekannt, dass ihre Arbeit für die purmundus Challenge 2021 nominiert ist. Oliver Simmonds, Chefingenieur im Bereich New Technologies bei Schindler, erklärte, dass die Verschmelzung von Kunst und Ingenieurwesen nichts Neues ist.
Er sagte:
„Wenn ich mir alte Maschinen ansehe, waren das keine rein technischen Objekte, die ausschließlich der Optimierung dienen. Sie hatten oft künstlerische Züge, die rein ästhetisch waren. Mit der additiven Fertigung haben wir jetzt die Möglichkeit, nicht nur hochoptimierte, sondern auch optisch ansprechende Strukturen zu schaffen.“
Details zur 3D-gedruckten Aufzugskabine

Die 3D-gedruckte Aufzugskabine entstand mit dem robotergesteuerten DED-3D-Drucker von MX3D. Schlichte Metallpaneele, die sonst an den Seiten einer Aufzugskabine zu sehen sind, wurden durch eine filigrane Struktur ersetzt. Die blattlosen miteinander verworrenen Äste konnten so nur mit der Flexibilität des 3D-Drucks entstehen. Für die Unternehmen liegt der Hauptfokus darauf, eine hochoptimierte Struktur durch die Optimierung der Topologie zu erreichen. Simmonds erklärt, dass sie sehen wollten, ob sie Aufzugskabinen leichter und mit weniger Material herstellen können.
Bei der Optimierung der Topologie geht es darum, das effizienteste Design zu schaffen. Vieles an einem Objekt ist überflüssiges Material, erklärt Gijs van der Velden, CEO von MX3D.
„Die Idee war, das Objekt auf das Wesentliche zu reduzieren.“

Vorteil von 3D-gedruckten Aufzugskabinen
MX3Ds umfangreiche Forschung zum Aluminiumdruck für großformatige Objekte halfen dem Unternehmen bei diesem Projekt. Sie wählten die Legierung AlMg 4.5Mn aufgrund ihrer außergewöhnlich starken Materialeigenschaften.
Es gibt unterschiedliche Vorteile bei leichteren 3D-gedruckten Aufzugskabinen. Weniger Material bedeutet weniger Produktionskosten. Eine leichtere Aufzugskabine benötigt weniger Energie. Der Betrieb wird dadurch deutlich energieeffizienter. Wahrscheinlich wird es noch eine ganze Weile dauern, bis wir einen 3D-gedruckten Aufzug in Betrieb sehen.

Die richtige Kombination von Kunst und Technologie spielte bei einer vier Meter hohen Edelstahlskulptur des Künstlers Riccardo Ragazzoni für MX3D ebenfalls eine bedeutende Rolle.