Das niederländische Architekturbüro Studio RAP stellt mithilfe von Keramik-3D-Druckern 4.000 Keramikfliesen für ein Innenhoftor her. Das Tor ist Teil des Projekts „New Delft Blue“, welches als Hommage an die berühmte Porzellanmarke „Delft Blue“ gilt. Wir stellen das Projekt vor.
„Delft Blue“ ist eine niederländische Porzellanmarke, die im 17. Jahrhundert erfunden wurde. Beim Projekt „New Delft Blue“ realisiert das niederländische Studio RAP eine architektonische Struktur mit 3D-gedruckten Keramikfliesen, wie es auf seiner Website erklärt. Für das Projekt werden 4.000 Fliesen angefertigt mithilfe von Ton, kunsthandwerklicher Verglasung, Computerdesign und dem 3D-Druck.
„Delft Blue“

Das Studio RAP nutzt den 3D-Druck, um das vier Meter breite, acht Meter hohe und 12 Meter tiefe Tor des Innenhofs eines Wohngebäudes abzudecken. Nach der additiven Fertigung mit dem Keramik-3D-Drucker und dem Aushärten einer Fliese glasiert ein KUKA-Roboterarm diese und überzieht sie mit blauen und weißen Schichten. Das Material, das dabei verwendet wird, bietet hohe Haltbarkeit und einen geringen Wartungsaufwand.
Ein algorithmischer Ansatz hilft dem Team beim 3D-Design der Fliesen. Herstellungsbeschränkungen bei der Erzeugung der Fliesengeometrie konnten so berücksichtigt werden (maximaler Überhang, Breite, Höhe und Tiefe, Schrumpfungsbeschränkungen und interne Stützstruktur). Es entstehen zweifarbige Fliesen, die dem zukünftigen Durchgang einen einzigartigen visuellen Effekt verleihen.
Verglasungsmethode
In Bezug auf die Verglasungsmethode erklärt Studio RAP auf seiner Website:
„Da die Fliesen mit einem 3D-Drucker hergestellt werden, ist es ziemlich preiswert, Variationen in ihrer Form anzuwenden. Durch Auftragen einer fließenden Glasur auf weiß brennende Tonabschnitte der Fliese, die konvex sind, bleiben sie weiß wie die blauen Glasurpools in den konkaven Bereichen der Fliese. Diese poetische Methode des „Malens mit Form“ ermöglicht sanfte Übergänge zwischen Blau- und Weißtönen, die sonst nicht zu erzeugen sind.“
Der italienische Künstler Andrea Salvatori nutzte vor eineinhalb Jahren den 3D-Druck von Keramik für seine Ikebana Vasen. Diese hatte er mit dem DeltaWASP 40100 Clay hergestellt. Lesen Sie auf unseren Themenseiten 3D-Druck in der Kunst und 3D-Druck von Keramik weitere Nachrichten zu ähnlichen Themen. Alle Neuheiten erhalten Sie auch kostenlos per E-Mail in unserem 3D-grenzenlos Magazin-Newsletter (jetzt abonnieren).