Die Scheurer Swiss GmbH wurde mit dem 3D-Druck von Blaulicht-Attrappen bzw. -Verkleidungen beauftragt. Diese sollten im Anschluss für einen Oldtimer, der zum Eventbus umfunktioniert wird, eingesetzt werden. Das Schweizer Unternehmen zeigt die Vorteile des 3D-Drucks derartiger Komponenten.
Der 3D-Druck wird gern herangezogen, wenn es darum geht, Oldtimer wieder fahrtüchtig zu bekommen oder sie umzubauen. Der britische Automobilhersteller Radford setzte mehr als 500 Bauteile aus dem 3D-Drucker bei einem Oldtimer Lotus 62-2 ein. Sauber Engineering AG stellte im Juni seine Pläne für einen On-Demand-3D-Druck-Service für Oldtimer-Ersatzteile vor. Auch die Scheurer Swiss GmbH, die auf dem Gebiet der Produktentwicklung mit modernster Faserverbund- und Leichtbautechnologien tätig ist, wurde mit dem 3D-Druck von drei Blaulicht-Verkleidungen beauftragt. Das berichtet das Unternehmen dem 3D-grenzenlos Magazin in einer Pressemitteilung.
Details zu den 3D-gedruckten Blaulicht-Verkleidungen
Die Blaulicht-Verkleidungen sollten später für den Umbau eines Löschfahrzeugs des Schweizer Motorwagenfabrikants „General Dynamics European Land Systems – Mowag GmbH“ in einen originellen Oldtimer-Eventbus bereitstehen und die ursprünglichen Blaulichter ersetzen.
Der Leichtbauexperte und Inhaber der Scheurer Swiss, Dominik Scheurer, erklärt:
„Für die Herstellung der Feuerwehr-Blaulichtattrappen haben wir ganz bewusst den 3D-Druck gewählt. Er erlaubt uns, unterschiedlichste stabile und resistente Bauteile und Unikate wie diese auf der Basis eines Computermodells flexibel, schnell und mit möglichst geringem Materialverbrauch kosteneffizient zu erzeugen. Manchmal wie in diesem Fall reicht sogar eine einfache Handskizze des Kunden als Input für die anschließend computergestützte 3D-Konstruktion der maßgeschneiderten Bauteile.“

Scheurer entschied sich für den sehr wetterbeständigen ASA-Kunststoff für die Blaulicht-Verkleidungen des originalen Mowag-Feuerwagens, der zum Eventbus umfunktioniert werden sollte.
Er betont:
„Aufgrund seiner hohen UV- und Witterungsbeständigkeit eignet sich dieser Kunststoff hervorragend für Endprodukte, die im Außenbereich eingesetzt werden.“
Einfache Weiterverarbeitung
3D-gedruckte Bauteile aus faserverbundverstärkten Materialien lassen sich gut weiterverarbeiten. Die 3D-gedruckten Baulichter des Mowag B300 konnten in einem Karosseriebetrieb lackiert werden. Um allfällige Unebenheiten auszugleichen, wurden die Verkleidungen auf mit Füllern versehen, die gleichzeitig als Korrosionsschutz dienen. Gleichzeitig stellt der Füller eine optimale Haftung für die anschließende Lackschicht dar. Dann konnten die Lichter auf Wasserbasis lackiert werden. Um den originalen Blaulichtern möglichst nahezukommen, entschied sich der Kunde für eine Lackierung in ultramarinblau.
Der Leichtbauexperte ist sich sicher:
„Die additive Fertigung gehört aktuell zu den modernsten Leichtbautechnologien und prägt die Zukunft der fertigenden Industrie wie kaum ein anderes Verfahren. Die Intention ist klar, noch mehr Flexibilität, Kreativität und Kosteneffizienz in der Produktentwicklung.“