Die beiden Foodtech-Unternehmen Revo Foods und Mycorena untersuchen den 3D-Druck von Mykoprotein als Meeresfrüchtealternativen. Dafür nutzen sie das Mykoprotein „Promyc“ von Mycorena. Wir fassen die Details zur Kooperation einmal zusammen.
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Der 3D-Druck von Alternativen für Fleisch und Meeresfrüchte gewinnt zunehmend an Bedeutung. Es gibt Unternehmen wie Redefine Meat und Giraudi Meats, die mittlerweile Kooperationen eingehen, um den weltweiten Vertrieb ihrer alternativen Fleischprodukte aus dem 3D-Drucker zu organisieren. SavorEat gab erst kürzlich bekannt, dass es vegane und mit 3D-Druck hergestellte Schweinefleisch- und Truthahn-Burger auf den US-Markt bringen wird.
Revo Foods, das im Sommer 2022 die Generation 2.0 seines veganen Lachsfilets vorgestellt hat, ging nun laut einer Pressemitteilung eine Forschungskooperation mit Mycorena aus Schweden ein. Zusammen wollen sie die Eignung des Mykoproteins von Mycorena für den 3D-Lebensmitteldruck untersuchen. Dabei legen sie ihren Fokus auf vegane Alternativen für Meeresfrüchte und ganze geschnittene Produkte.
3D-Druck veganer Alternativen für Meeresfrüchte

Werden die fleischähnlichen Eigenschaften von Mykoprotein mit den Formgebungsmöglichkeiten des 3D-Lebensmitteldrucks kombiniert, soll so ein ganz neues realistisches fleischähnliches Produktsegment möglich sein. Die Unternehmen wollen die Kluft zwischen tierischen, pflanzlichen oder veganen Alternativen deutlich verringern, damit die Akzeptanz auf dem Markt von Fleischalternativen steigt. Das druckbare Mykoprotein soll eine weiche, faserige Textur, eine helle Farbe und einen neutralen Geschmack haben.
Mycorena beschreibt sein Mykoprotein „Promyc“ als eine ziemlich langweilige Zutat. Es ist neutral in Farbe, Geschmack und Geruch. Der nachhaltige Mykoprotein-Inhaltsstoff eignet sich zur Herstellung veganer Lebensmittelprodukte und kann eine großartige Quelle für Ballaststoffe und Proteine, Nährstoffe und gesunde Vitamine bieten. Die Partner wollen mit dem 3D-Druck von Lebensmitteln die Schaffung komplexer Produkte mit viel realistischeren sensorischen Eigenschaften und Mundgefühl ermöglichen. So könnte auf Abruf statt chargenweise produziert werden, was nicht nur teure Werkzeuge überflüssig macht, sondern auch Lagerplatz und -Zeit reduziert werden kann.
Stimmen der Partner
Kristina Karlsson, F&E-Managerin bei Mycorena, sagte:
„Wir freuen uns sehr, unsere Zusammenarbeit mit Revo Foods endlich bekannt zu geben. Wir glauben, dass wir hier einige wirklich einzigartige Produkte schaffen werden, die es den Verbrauchern leicht machen, köstliche Meeresfrüchte auf gesunde und nachhaltige Weise zu genießen.“
Robin Simsa, CEO von Revo Foods, sagte:
„Mykoprotein ist ein sehr interessanter Inhaltsstoff für vegane Meeresfrüchte-Alternativen, aber wir konnten es bisher nur eingeschränkt in unserem proprietären 3D-Lebensmitteldruckverfahren verwenden, da das Faserverhalten verändert wurde. In dieser neuen Zusammenarbeit mit Mycorena sehen wir ein enormes Potenzial für die Weiterentwicklung des druckbaren Mykoproteins, das Fleisch-/Meeresfrüchte-Alternativen auf die nächste Qualitätsstufe heben kann, die für eine breite Verbraucherakzeptanz erforderlich ist.“
Paulo Teixeira, CIO bei Mycorena, sagte:
„Wir haben uns schon immer für den 3D-Druck von Lebensmitteln interessiert und erkannt, dass die Schaffung eines druckbaren Myzelmaterials wahrscheinlich Türen zur Schaffung erstaunlicher, einzigartiger Produkte öffnen würde. Mit dieser Technologie befinden sich die Möglichkeiten für Textur und Form im Vergleich zu aktuellen Fleischanaloga auf einer anderen Ebene, da sie nur durch die Vorstellungskraft und nicht durch Verarbeitungsmethoden eingeschränkt werden.“