
Wie die Idee entstand

Andre Simpson, Professor am Department of Physical and Environmental Sciences der University of Toronto Scarborough erklärt in der Mitteilung, dass die Natur mit dem Fett aus Speiseöl viel besser umgehen könnte. Als Simpson vor drei Jahren seinen ersten 3D-Drucker bekam, bemerkte er, dass die Moleküle aus den bekannten 3D-Druck-Harzen denen im Speiseöl ähnlich sind. Die Idee zum 3D-Druckmaterial aus Altspeiseöl war geboren. Es gelang ihm nach einigen Kontaktversuchen mit der Fast-Food-Kette, verbrauchtes Öl für die Untersuchung zu erhalten und konnte seine Forschungen beginnen.
Im Labor wurde ein einfaches einstufiges chemisches Verfahren eingesetzt, um aus einem Liter Altöl 420 Milliliter Harz herzustellen. Sein Team druckte einen Kunststoffschmetterling mit einer Auflösung von 100 Mikrometern. Dieser war strukturell und thermisch stabil und schmolz somit nicht bei Raumtemperatur.
Alter Öl ist eine Herausforderung für die Umwelt – und den Menschen
Derartige Öle waren schon immer ein großes Problem für die Umwelt. Es wird zwar vielfach damit noch kommerziell gearbeitet, ein hochauflösendes 3D-Druck-Harz gab es bisher aber noch nicht aus altem Speiseöl. Würden viele Restaurants das alte Speiseöl für 3D-Druck-Harz zur Verfügung stellen, müssten sie nichts mehr für die Entsorgung zahlen. Auf der anderen Seite könnte die Herstellung der Harze aus neuem Material zurückgefahren werden. Ein Warnung die von vielen Klimaforschern immer wieder ausgesprochen wird, die Produktion von weiteren umweltschädlichen Materialien zu reduzieren. Forscher, die am EU-geförderten BARBARA-Projekt mitarbeiten, haben umweltfreundliche Biokunststoffe aus Zitronenschalen für den 3D-Druck entwickelt, wie wir erst kürzlich im 3D-grenzenlos Magazin berichteten.
525 US-Dollar kosten herkömmliche hochauflösende Harze pro Liter. Sie werden in mehreren Produktionsschritten aus fossilen Brennstoffen gewonnen. Bis auf eine Chemikalie, die für das Harz aus Altöl verwendet wird, kann alles recycelt werden. Eine Tonne Harz würde 300 USD pro Tonne kosten, was eine äußerst günstige Lösung wäre.






