An der University of Illinois konnte jetzt einem wildlebenden Adler das Leben gerettet werden, in dem man ihm passgenaue Knochen aus einem 3D-Drucker einsetzte. Das Tier erlitt eine Schussverletzung dem eine fehlerhafte Heilung folgte. Der Rettung stand allerdings ein ungewöhnliches Probleme im Wege.
Das College of Veterinary Medicine an der University of Illinois verwendet schon länger 3D-Drucker für veterinärmedizinische Behandlungen. Vor kurzem konnten angehende Tierärzte einen wilden Adler retten, dessen Oberarm durch eine fehlerhafte Heilung falsch ausgerichtet war, nachdem er ursprünglich wegen einer Schussverletzung fast vollständig zerstört worden war.

Eine Operation war erforderlich und die Studenten der Veterinärmedizin wandten sich kurzerhand an die Kommilition der Hochschule für Technik, die zwei 1:1-Modelle des Oberarms mit einem 3D-Drucker herstellten. Das erste Modell zeigte einen gesunden Oberarm und der andere den verletzten Knochen.
Vor der Verwendung der 3D-Modelle durch den angesehenen Vogel-Chirurgen Dr. R. Avery Bennett wurde ein umfangreiches Datenset per Spiral-CT-Scan vom veterinären Radiologen Dr. Joslyn erstellt. Er führte eine so genannte Schwelle in die Daten ein, damit der Computer aus den CT-Daten klar zwischen Knochen und Nicht-Knochen trennen konnte. Der verletzte Knochen war zersplittert, weshalb er nicht in einem Stück gedruckt werden konnte und die medizinische Illustratorin Janet Sinn-Hanlon mit einer 3D-Software den Knochen manuell verdicken musste, um die Knochenbereiche verbinden zu können.
Druckauftrag in der Warteschlange ganz hinten

Nach einer intensiven Kommunikation zwischen Experten auf der ganzen Welt, entschied Dr. Nichole Rosenhagen von der Wildlife Medical Clinic der Universität von Illinois, dass die 3D-Modelle im „Prototyping Lab“ gedruckt werden können. Doch einen Tag vor der Operation war die 3D-Drucker-Warteschlange voll besetzt. Dank Ralf Möller, dem Laborleiter und Leiter der technischen Dienstleistungen im Fachbereich „Maschinenbau Science & Engineering“ konnten die Modelle dann schließlich über Nacht innerhalb von sechs Stunden gedruckt werden.
Am nächsten Morgen erfolgte die dreistündige Operation durch Dr. Rosenhagen. Der Adler konnte mithilfe der gedruckten Knochen gerettet werden und wird irgendwann dazu in der Lage sein wieder normal zu fliegen, berichtet das Blog Engineering of Illinois auf scienceblog.com.
Unser Hashtag für diesen Artikel: #3DprintWithLove
Wäre interessant, welches Verfahren und welches Material verwendet worden ist.
Ich denke, dass sich die Veterinäre durchaus gedanken gemacht haben, welches Material biokompatibel ist. Aktuell kommen nur sehr wenige Kunststoffe als Implantat in Frage.
Optisch schaut dieses Material allerdings nicht so danach aus.
Mir tut der Adler jetzt schon leid, wenn die Immunabwehrreaktionen eintreten
Dass Druckjobs über Nacht ablaufen, ist für jetzt keine große Nachricht.