Der globale 3D-Drucker-Hersteller 3D Systems hat mit United Therapeutics und Lung Biotechnology PBC ein neuartiges Verfahren für den 3D-Druck von organischem Gewebe erarbeitet. Damit könnten sich Medikamente zukünftig schneller entwickeln lassen. Auch auf Tierversuche könnte verzichtet werden. 3D Systems möchte mit der Zusammenarbeit mit United Therapeutics und anderen medizinischen Unternehmen verstärkt in auf dem Markt der regenerativen Medizin und 3D-Bioprinting Fuß fassen.
Das 3D-Druck-Unternehmen 3D Systems will sich verstärkt auf die regenerative Medizin und das Bioprinting konzentrieren. Das Unternehmen, das bekannt ist für 3D-Drucker wie den Figure 4 Jewelry für Schmuckhersteller oder 3D-Druck-Systeme wie den DMP Flex 350 und andere, macht bei der Herstellung von 3D-Druck-Systemen für Festorgangerüste eigenen Angaben zufolge bereits „enorme Fortschritte“. Vor einem Jahr gab 3D Systems außerdem eine Entwicklungsvereinbarung mit CollPlant für neue Lösungen zum 3D-Druck von Gewebe bekannt.
„Print to Perfusion“

Gemeinsam mit der United Therapeutics Corporation und ihrer Tochtergesellschaft Lung Biotechnology PBC hat 3D Systems die 3D-Druckmethode „Print to Perfusion“ entwickelt. Diese druckt Lungengerüste in voller Größe, vaskularisiert und im Mikrometerbereich in 3D. Nun möchte 3D Systems in weitere Angebote für den Sektor zu investieren und diese weiterzuentwickeln.
Dr. Jeffrey Graves, Präsident und CEO von 3D Systems, erklärt:
„Chuck Hull und sein Team haben in den vergangenen drei Jahren mit United Therapeutics vieles erreicht. Durch einzigartige Entwicklungen bei neuer Druckerhardware, -software und Biomaterialtechnologie haben sie den Grundstein für eine beschleunigte Kommerzialisierung des Bioprintings bei 3D Systems gelegt.“
Weitere Details und Pläne
Die Weiterentwicklung des Print-to-Perfusion-Verfahrens begann bereits im Vorjahr. Hochauflösende Gerüste wurden mit lebenden Zellen perfundiert. Dadurch entstand Gewebe, welches in 3D gedruckt werden konnte. 3D Systems Fortschritte bei der Hardware, Software und den Materialien in der regenerativen Medizin halfen den Unternehmen bei einer Verbesserung der Lungenmodellierung sowie der Materialformulierung und -handhabung.
Mit dem Print-to-Perfusion-Verfahren sind sie in der Lage, große vaskularisierte und hochdetaillierte Hydrogelgerüste in 3D zu drucken, die eine Reihe neuer Gewebeanwendungen an anderen Stellen im Körper eröffnen könnten.
Neue Labortestmethoden könnten zu schnellerer Arzneimittelentwicklung und weniger Tierversuchen führen.
Stimmen der Verantwortlichen
Derek Morris, Associate Director of Engineering bei Lung Biotechnology PBC, sagt:
„Mit den von den Druckern von 3D Systems hergestellten vaskularisierten Gerüsten können sich unsere Zellularisierungsteams auf unsere Mission konzentrieren, eine unbegrenzte Menge transplantierbarer Organe aufzubauen.“
Chuck Hull, Mitbegründer, Executive Vice President und CTO bei 3D Systems, erklärte:
„Bioprinting und die regenerative Medizin haben sich weiterentwickelt. Der Bedarf wächst, Zellen mit hoher Auflösung in einer Nährmatrix zu platzieren, um komplexe Gewebe zu produzieren. Präziser 3D-Druck mit Hydrogelen, gefolgt von der Perfusion von Zellen in das gedruckte Gerüst, ist der beste Weg, um dies zu erreichen. Gemeinsam mit United Therapeutics werden wir die Technologie weiterentwickeln und optimieren.“
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