Das neue Kunststoffzentrum des Fraunhofer Instituts (IWU) in Zittau (Sachsen) wird offiziell eingeweiht. Am neuen Fraunhofer IWU wird an der Entwicklung von Leichtbautechnologien gearbeitet. Der Fokus liegt unter anderem in der Erforschung und Entwicklung von Bauteilen aus Kunststoff, die mit einem 3D-Drucker hergestellt werden können.Anzeige Bereits seit 2011 forscht eine Projektgruppe des Fraunhofer IWU in Zittau an der Entwicklung von Leichtbautechnologien. Zuerst wurden dafür Räumlichkeiten der Hochschule Zittau/Görlitz angemietet, für den 2. November 2016 ist die feierliche Eröffnung des nun fertiggestellten Gebäudes geplant.Von vornherein konzentrierten sich die Wissenschaftler auf die Erforschung und Entwicklung von Bauteilen aus Kunststoff, die mit einem 3D-Drucker hergestellt werden. Gleichzeitig wurde mit weiteren Partnern der Ausbau eines Kompetenznetzwerkes vorangetrieben. Dieses Netzwerk trägt die Bezeichnung POLY-LAB.NET und vereint neben dem IWU weitere Partner, die hauptsächlich in der Oberlausitz ansässig sind, berichtet die regionale Zeitung „Alles Laustiz“. Innerhalb dieses Netzwerkes wurde beispielsweise das Leichtbaunutzfahrzeug KULAN entwickelt, welches in der Landwirtschaft zum Einsatz kommt.Das vom POLY-LAB.NET entwickelte Leichtbaufahrzeug KULAN. (Bild: © poly-lab.net)Ein weiterer Arbeitsbereich des IWU Zittau ist die Erforschung und Fertigung von Halbzeugen aus Faserverbundstoff. Diese kommen hauptsächlich in der Automobil- und Flugzeugbaubranche zum Einsatz. Gerade im Automobilbau kann Zittau über eine langjährige Geschichte zurückblicken, war hier doch das Unternehmen Robur (vormals Phänomen) ansässig.Neu errichtetes IWU Gebäude bietet erhebliche VorteileVon Mai 2015 bis August 2016 dauerte die Errichtung des neuen Gebäudes. Forscher finden hier optimale Bedingungen vor, da sowohl die Technik als auch die Mitarbeiter an einem Ort arbeiten. Zugleich profitiert das Unternehmen auch von der räumlichen Nähe zur Hochschule. Dies zeigt sich unter anderem auch darin, dass Professor Sebastian Scholz sowohl Leiter der Projektgruppe „Funktionsintegrierende Kunststofftechnologien“ des Fraunhofer IWU ist und an der Hochschule die gleichnamige Professur innehat.Das Kunststoffzentrum Oberlausitz des Fraunhofer Instituts (IWU) in Zittau. (Bild: © Fraunhofer Institut).Die Baukosten für das neue Institutsgebäude belaufen sich auf 2,5 Millionen Euro und wurden jeweils zur Hälfte vom Bund und vom Freistaat Sachsen übernommen. Bezogen wurden die neuen Räume an der Theodor-Körner-Allee 6 bereits Anfang September. Derzeit sind am IWU Zittau insgesamt 15 Mitarbeiter beschäftigt. Im Erdgeschoss des Gebäudes sind eine Versuchshalle, ein Prüflabor und ein Besprechungsraum untergebracht. Im ersten Stock befindet sich ein weiteres Prüflabor und die Haustechnik. Im zweiten Stockwerk sind die Räume der Wissenschaftler zu finden.Die Mitarbeiter können unter anderem auf 3D-Drucker, eine Thermoformpresse mit Vorheizstation, eine Plastifiziereinheit und eine Anlage die der Verarbeitung von duroplastischen Kunststoffen dient, zurückgreifen. Zur Ausstattung gehören ebenfalls Mikroskope, verschiedene Laborgeräte und natürlich Computer.Lesen Sie weiter zum Thema:Fraunhofer IWU stellt auf Hannover Messe neuen 3D-Drucker für Hochleistungskunststoffe mit 8 mal schnellerer Geschwindigkeit vor Digitales Schülerlabor mit 3D-Drucker, Lasercutter uvm. des Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasiums in Cham feierlich eingeweiht 3D-gedrucktes Raketentriebwerk mit Aerospike-Düsen von Forschern des Fraunhofer IWS und der TU Dresden hergestellt