Das Bremer Unternehmen OHB System AG hat von der European Space Agency (ESA) eigenen Angaben zufolge den Auftrag erhalten, den Prototypen eines 3D-Druckers für den Einsatz im Weltraum zu entwickeln. Der 3D-Drucker soll in der Lage sein, großformatige Teile aus thermoplastischen Hochleistungskunststoffen zu fertigen. OHB System AG arbeitet gemeinsam mit zahlreichen Partnerfirmen an der Umsetzung dieser Aufgabe.
Das Unternehmen OHB System AG, als Tochterfirma des Raumfahrt– und Technologiekonzerns OHB SE, hat laut einer Pressemitteilung von der Europäischen Weltraumorganisation ESA den Auftrag erhalten, den Prototypen eines 3D-Druckers für die ISS zu entwickeln. Mit dem Weltraum-3D-Drucker sollen großformatige Teile aus thermoplastischen Hochleistungskunststoffen gefertigt werden.
Projekt „IMPERIAL“
Ein Konsortium mit drei weiteren europäischen Partnern wird von OHB geleitet. Die Partnerfirmen sind das deutsche Raumfahrtunternehmen Sonaca Space GmbH, der 3D-Drucker-Hersteller BEEVERYCREATIVE aus Portugal und das irische Athlone Institute of Technology. Das Projekt wird unter den Namen IMPERIAL geführt.
Projektziel ist die Entwicklung, Fertigung und Qualifizierung eines voll funktionierenden 3D-Druckers, der mittels technischer Thermoplasten alle Anforderungen erfüllt, um auf der ISS eingesetzt zu werden. Der Drucker muss als Nachweis für seine Funktionsfähigkeit eine Handvoll Funktionsteile fertigen, die anschließend geprüft werden. Die Bauteile aus dem 3D-Drucker sollen die Leistungsfähigkeit der Fertigung unter Weltraumbedingungen zeigen. Das Resultat sind neue Wartungs- und Lebenserhaltungsstrategien in der astronautischen Raumfahrt.
URBAN und MELT
Seit mehr als drei Jahren arbeitet die Abteilung Astronautische Raumfahrt der OHB System AG verstärkt an Lösungen für den Einsatz von 3D-Druckverfahren unter Weltraumbedingungen. Zusammen mit der ESA wird an der technischen Umsetzung getüftelt. Hierzu zählt vor allem die aktuelle Studie URBAN, mit der eine Mondbasis konzeptioniert wird, die mit einem 3D-Drucker errichtet werden soll. Das Projekt MELT befasst sich mit dem Einsatz der additiven Fertigungstechnik im Weltraum. Die zwei Projekte konnten bislang die Vorteile des 3D-Drucks nachweisen, wie zum Beispiel die Designfreiheiten.

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