Der deutsche Chemiekonzern Wacker Chemie will unter seiner Marke ACEO ein neues 3D-Drucklabor im Bundesstaat Michigan (USA) eröffnen. Die Kosten dafür liegen im einstelligen Millionenbereich. Eröffnet werden soll das Ganze noch in diesem Jahr. Der Fokus liegt auf dem 3D-Druck mit Silikon.
Der bayerische Chemiekonzern Wacker Chemie kündigte unter seiner Marke ACEO die Aktivierung eines 3D-Drucklabors in den USA an. ACEO bietet industrietaugliche 3D-Druckverfahren mit Flüssigsilikon und Leistungen zum Silikondruck an. Kreative Produktdesigns und schwierige Geometrien lassen sich mit der Drop-On-Demand-Technologie realisieren. Im Dezember 2016 stellte Wacker Chemie außerdem ein neues 3D-Druckverfahren vor, mit dem Kaugummi additiv gefertigt werden kann.
Resistent gegen Temperaturen und biokompatibel

Die erstklassigen Eigenschaften von Silikon, wie Resistenz gegen Temperaturen und UV-Licht bleiben bestehen. Der Werkstoff ist außerdem biokompatibel. Wie das Wacker Chemie in einer Pressemitteilung berichtet, sei die Technologie besonders im Maschinenbau, Automobilindustrie, Luftfahrt, Raumfahrt, Gesundheitswesen und bei Zulieferern angesagt.
Das neue 3D-Drucklabor wird mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Ende des Jahres eröffnet und in Betrieb genommen. Der Sitz des Labors ist das F&E-Zentrum für Silikone in der Stadt Ann Arbor, die im US-Bundesstaat Michigan beheimatet ist. Es handelt sich um die erste Einrichtung ihrer Art für den Chemiekonzern außerhalb der BRD.
Details zum neuen 3D-Drucklabor

In Burghausen werden weiterhin die 3D-Bauteile aus Silikon im dortigen Campus hergestellt. Die Kosten für das nordamerikanische 3D-Drucklabor werden mit einem einstelligen Millionenbetrag angegeben. Der zunehmende Bedarf bezüglich Produkten und Dienstleistungen aus der additiven Fertigung in Nordamerika ist der Hauptgrund für die Investition.
Das Labor beinhaltet laut der Pressemitteilung von Wacker Chemie zwei 3D-Hochleistungsdrucker, die Silikonelastomere unterschiedlichster Shore A-Härtegrade in allerlei Farben und auch medienresistente FVMQ-Silikone verarbeiten können. Wie Bernd Pachaly, der Leiter des ACEO-Projekts erklärte, handelt es sich bei dem Drucklabor um einen Meilenstein für das Unternehmen. In Zukunft sei eine internationale Expansion vorgesehen.
Vor zwei Jahren hatte Wacker Chemie seinen ersten 3D-Drucker für Silikone präsentiert und schlug 2017 mit seinem Multi-Material-3D-Druck für Aufsehen. Vor drei Jahren gab der Chemiekonzern die Entwicklung von 3D-gedruckten Silikonen bekannt, mit denen ein wichtiger Schritt erreicht worden sei.