Eine Studie des Digitalverbands Bitkom ergab, dass 28 % der Industrieunternehmen in Deutschland über einen 3D-Drucker verfügen – Tendenz steigend. Die Entwicklung macht auch Sinn, denn der 3D-Druck kann zu tiefgreifenden Verbesserungen in vielen Bereichen führen. Das sehen auch viele der deutschen Unternehmen so.
Wie eine aktuelle Studie des Digitalverbandes Bitkom ergab, verfügen bereits 28 % der deutschen Industrieunternehmen über einen 3D-Drucker und 70 Prozent der Unternehmen rechnen mit einer tiefgreifenden Veränderung in der Industrie durch die 3D-Drucktechnologie. Die Studie befragte 553 Firmen aus der Fertigungsindustrie ab 100 Mitarbeitern. Vor zwei Jahren hatten nur 20 Prozent der Industriefirmen einen 3D-Drucker im Besitz.
Ein Glücksfall für den Industriestandort Deutschland
Diese Entwicklung verdankt der 3D-Druck vor allem großen Unternehmen ab 500 Mitarbeitern, da hier schon 35 Prozent 3D-Druck-Technologien einsetzen. Bei Firmen mit weniger als 500 Mitarbeitern liegt der Anteil derer, die mit 3D-Druck arbeiten bei 25 Prozent. Eine Gartner-Studie beleuchtete im Sommer 2017 die Probleme von Unternehmen bei der Einführung von 3D-Druck und anderen Zukunftstechnologien.

Laut Bitkom-Präsident Achim Berg ist die 3D-Druck-Technologie für den starken und innovativen Industriestandort Deutschland ein Glücksfall. Die Technologie eröffne die einmalige Chance, in Niedriglohnländer abgewanderte Wertschöpfung zurück ins Land zu holen. Von Unternehmen werde die digitale Technologie zur Beschleunigung der Produktentwicklung und des Fertigungsprozesses eingesetzt. Der 3D-Druck sorge für eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit.
Zukunft des 3D-Drucks
Mittel- und langfristig könnte der 3D-Druck in bestimmten Bereichen die aktuell geläufigen Geschäftsmodelle, Wertschöpfungsketten und Produktionsverfahren fundamental beeinflussen. Sieben von zehn Unternehmen gehen von einer tiefgreifenden Veränderung in der Industrie aus.
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Diese Veränderungen werden nach Einschätzung von 49 Prozent der Firmen schon in den kommenden zehn Jahren eintreten und 48 Prozent von ihnen erwarten, dass dies mehr als eine Dekade in Anspruch nehmen wird. Zehn Prozent aller Unternehmen sehen kein solches Potenzial im 3D-Druck und 17 Prozent sehen es eher als unwahrscheinlich an, dass die Technologie eine derartige Wirkung haben wird.
Wie Achim Berg weiter ausführt, habe sich das innovative Fertigungsverfahren in der Luftfahrtindustrie oder auch der Medizintechnik bereits etabliert und andere Branchen werden hier nachziehen. Zur Zeit sei der 3D-Druck noch eine Ergänzung zu traditionellen Fertigungsverfahren und verdränge sie bisher nicht vollständig. Die additive Fertigung habe das Potenzial sich in vielen Bereichen zu einem bevorzugten Produktionsverfahren zu entwickeln. Eine Studie rechnet damit, dass weniger als 10 Prozent der Arbeitsplätze durch 3D-Druck und Automatisierung bedroht sind.
Jedes dritte Unternehmen, welches den 3D-Druck verwendet, nutzt das moderne Verfahren vorwiegend zur Fertigung von Mustern bzw. Gießformen oder Werkzeugen (34 Prozent) und 32 Prozent fertigen Ersatzteile. Visuelle Modelle werden von 23 Prozent erstellt und funktionale Modelle von 12 Prozent hergestellt. Jeweils 8 Prozent produzieren Montagevorrichtungen oder Sonderanfertigungen. Bleiben Sie mit unserem Newsletter auch weiterhin über Zahlen, Fakten und Entwicklungen aus dem Bereich des 3D-Drucks auf dem Laufenden.