Das Bestattungszentrum in der südchinesischen Stadt Guangzhou wird künftig Körperteile von Verstorbenen, die bei Unfällen, Bränden oder Ähnlichem zerstört wurden, mit 3D-Druckern wiederherstellen. Dies soll den Hinterbliebenen Trost spenden und dabei helfen, in Würde Abschied zu nehmen. Zu den am häufigsten rekonstruierten, zerstörten Körperteilen gehört das Gesicht.
Ein südchinesisches Bestattungszentrum wird laut einer Pressemitteilung künftig Körperteile von Hinterbliebenen, die bei Unfällen zerstört wurden, mit 3D-Druckern wiederherstellen. Gearbeitet wird dabei mit einem 3D-Druckservice. Dieser entstand in Zusammenarbeit mit dem Bestattungszentrum und einem Labor. Die Kosten für die Wiederherstellung hängen davon ab, wie sehr das Körperteil beschädigt wurde.
Konventionelle Verfahren scheiterten
Bisher wurden die Körperteile mit der Hilfe von Plastilin, Gips und Ton gefertigt. Das dauerte meist 15 bis 30 Tage. Die Einbalsamierungsexpertin Yu Jiaqi kritisierte die Dauer und die kaum zufriedenstellende Wiederherstellung. Dies verlängere den Schmerz für Familien und Angehörige. Die Materialien verformen sich außerdem zu schnell. Deshalb suchten sie nach besseren Wegen.
Die Lösung fanden die Verantwortlichen in der 3D-Drucktechnologie.
Mit 3D-Druck dauert die ganze Prozedur nur zehn Tage. Es entsteht ein realistischeres und akkurateres Ergebnis. Gerade die stärkere Struktur und die sich nahezu echt anfühlende Haut überzeugen. Zuerst wird das Gesicht digital modelliert, auf Grundlagen von Fotos der Verstorbenen. Wenn der Angehörige mit dem Ergebnis zufrieden ist, dann beginnt der Druck der Gesichtsform. Die Kosmetikerin schminkt die fertige Form.

Yu Jiaqi ist es wichtig, dass der Verstorbene in Würde geht. Von jährlich rund 35000 Unfallopfern sind es bisher knapp 30, bei denen man Körperteile wiederherstellen kann. Darunter fällt vor allem das Gesicht. Diese Arbeit spendet den Hinterbliebenen Trost und sie können in Würde Abschied von ihrem verunglücktem Angehörigem nehmen.
Die Machbarkeit von Gesichtsrekonstruktionen für lebende Personen zeigten US-Wissenschaftler vom Wake Forest Institute for Regenerative Medicine mit der „BioMask“. Andere nutzten die Rekonstruktion von Gesichtern mit 3D-Druckern für weniger medizinische Anwendungen und knackten mit einem rekonstruierten Kopf die Face Unlock-Funktion von Smartphones.