Aus dem Hause Carbon3D kommt das „Continuous Liquid Interface Production“, kurz CLIP-Verfahren, dass die 3D-Technologie um ein Vielfaches nach vorne bringen soll. Indem das Unternehmen auf die Langsamkeit und Nichtflexibilität anderer 3D-Drucker aufmerksam macht, macht es gleichzeitig Werbung für das eigene Produkt: Bis zu 100 Mal schneller sollen Geräte von Carbon3D mithilfe des CLIP-Verfahrens in der Lage sein Objekte auszudrucken. Das garantiert das Unternehmen.
Möglich macht dies die Zusammenarbeit von chemischen Prozessen und einem exakten Materialverbrauch, bei dem von den gewünschten Objekten nicht jede einzelne Schicht ausgedruckt und zusammengesetzt, sondern gleich in seiner ganzen Form erstellt wird. Das erlaubt dem 3D-Drucker die Objekte schneller und in hochwertigerer Qualität auszudrucken.
Der Prozess lässt sich leichter erklären, als es in Wirklichkeit ist: Der benötigte Kunstharz liegt auf der Plattform des Druckers und wird von unten durch einen Projektor mithilfe von UV-Licht zum schmelzen gebracht und gleichzeitig erhärtet. Unter dieser Plattform liegt ein Fenster das Sauerstoff freisetzt. Die Hinzugabe von Sauerstoff wiederum sorgt dafür, dass die Verhärtung des Harzes nicht zu früh auftritt. Ein Querschnitt der Form, die zuvor erstellt wird, gibt an wie das Objekt am Ende aussehen soll.
Die „Build-Platform“ (bewegliche Arbeitsplatte des Druckers) wird an den Harz runtergesetzt. Wo sich das „Herz“ des Druckers befindet und die ganze Magie stattfindet, es handelt sich dabei um ein dünnes Fenster, das ähnlich wie Kontaktlinsen, durchsichtig sowie Licht- und Sauerstoffdurchlässig ist.
Indem die Sauerstoffzufuhr an diesem Punkt kontrolliert wird, kann es durch das CLIP-Verfahren möglich gemacht werden eine sogenannte „dead zone“ (tote Zone) aufzubauen. Diese beschreibt nichts anderes als den Ort, an dem eine dünne Schicht nicht gehärteter Harz zwischen dem Fenster und dem Objekt entsteht. Auf diese Weise kann das Objekt aus dem Harz „wachsen“ ohne zu stoppen. Eine kontinuierliche Sequenz aus weiterer UV-Bilder werden projiziert und wird das Objekt einfach aus dem „Harzbad“ herausgezogen. Der gesamte Vorgang kann durch modernster Software beaufsichtigt werden.