Das deutsche Unternehmen TRUMPF stellt derzeit auf der in diesem Jahr digital stattfindenden Formnext Connect neue Anwendungen für den 3D-Druck vor. Zu sehen sind eine automatisierte Entpulverstation von Bauteilen die mit der Laser Metal Fusion-Technologie (LMF) hergestellt werden und eine neue Düsentechnologie.
Inhalt:
Das Hochtechnologieunternehmen TRUMPF präsentiert auf der Formnext Connect noch bis 12. November seine neuen Anwendungen für den 3D-Druck von Reinkupfer und Edelmetallen. Dabei legt das Unternehmen seinen Fokus vor allem auf Geschwindigkeit, Automatisierung und neue Materialien, wie das Unternehmen in einer Pressemitteilung gegenüber dem 3D-grenzenlos Magazin erklärt.
3D-Druck von Reinkupfer und Edelmetallen
Auf der formnext 2018 vor zwei Jahren hatte TRUMPF seinen grünen Laser vorgestellt, der Reinkupfer und Edelmetalle drucken kann. Wir hatten darüber berichtet. Die TruPrint 1000 Green Edition wird inzwischen bereits von vielen Kunden aus unterschiedlichen Branchen eingesetzt.
Klaus Parey, als Geschäftsführer verantwortlich für Additive Manufacturing, bei TRUMPF:
„Unser TruPrint 1000 3D-Druckmaschine mit grüner Laserstrahlquelle bekommt große Aufmerksamkeit in der industriellen Anwendung. Um Reinkupfer und Edelmetalle zu schmelzen, ist kurzwelliges, grünes Laserlicht die beste Wahl.“
Doppelte Beschichtungsrate dank neuer Düse

Bremsscheiben, Hydraulik- oder Dichtungszylinder sind Bauteile, bei denen per Laserauftragsschweißen eine metallische Beschichtung zum Korrosions- oder Verschleißschutz aufgetragen wird. Das Laser Metal Deposition-Verfahren (LMD) liefert industrietaugliche Ergebnisse und stellt nahezu riss- und porenfreie Schichten her. Die Geschwindigkeit der Beschichtung, die sogenannte Flächenrate, liegt beim Standard-LMD-Verfahren zwischen 10 und 50 Quadratzentimetern pro Minute. 250 und 500 Quadratzentimeter pro Minute gelingen mit der als EHLA bekannten Highspeed-Variante von LMD.
Mit einer neuen Düsentechnologie konnte TRUMPF die Flächenrate auf mehr als 600 Quadratzentimeter pro Minute erhöhen. Abhängig von der Anwendung sind auch Geschwindigkeiten bis zu 1000 Quadratzentimeter pro Minute realisierbar. Möglich ist das mit mehr Pulver, mehr Laserleistung und einem industrietauglichen Düsendesign. Höhere Flächenauftragsraten gelingen mit mehr Pulver, das dabei schnell genug aufgeschmolzen werden muss. Zum Einsatz kommen höhere Laserleistungen von bis zu 8 Kilowatt, für die wiederum eine robuste, gut gekühlte Düse benötigt wird. Die neue Düsentechnologie ermöglicht bei rotationssymetrischen Bauteilen deutlich höhere Flächenraten als bisher.
Entpulverstation für Metall-3D-Druckanlagen

TRUMPF will die Produktivität bei Additive Manufacturing mit optimierten vor- und nachgelagerten Arbeitsschritte in der gesamten Prozesskette erhöhen. Eine neue Entpulverstation, die für das pulverbett-basierte Produktionsverfahren Laser Metal Fusion (LMF) verwendet werden kann, ist ebenfalls auf der Formnext Connect zu sehen. Die Anlage kombiniert das Entpacken und Entpulvern von 3D-gedruckten Metallbauteilen. Komplexe Bauteile lassen sich damit einfacher und teils automatisch Entpulvern.
Das 3D-gedruckte Bauteil wird dazu auf den Kopf gedreht und beginnt bei Bedarf zu vibrieren, bis es fast vollständig vom Restpulver befreit ist. Für den Maschinenbediener bedeutet das deutlich weniger gesundheitsgefährdender Staub, da das Bauteil in einer mit Schutzgas geflutete inerte Kammer bleibt. Über alle weiteren Neuheiten zur additiven Fertigung auf der Formnext Connect 2020 berichten wir im kostenlosen Newsletter des 3D-grenzenlos Magazins (hier abonnieren).