Forscher in Australien haben einen 3D-Drucker vorgestellt für personalisierte Nahrung. Die Nahrung wird am Beispiel von gedrucktem Fleisch für den aktuellen Gesundheitszustand oder die geplanten Tagesaktivitäten der Anwender individuelle zusammengesetzt. Als Basis der optimierten Zutaten dienen die Daten aus Apps und Fitness-Trackern.
Eine Forschergruppe der Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation (CSIRO) hat unter der Leitung von Dr. Amy Logan in einer Food Structure Research Group an Lebensmitteln der Zukunft geforscht. Jetzt wurde eine dreijährige Studie zur personalisierten Fertigung „intelligenter Lebensmittel“ abgeschlossen. Die Lebensmittel werden mit einem 3D-Drucker hergestellt und beinhalten alle an die Person angepassten Inhaltsstoffe.
Die Idee der Forscher ist ein persönliches Nahrungsherstellungssystem welches „maßgeschneiderte Diäten“ basierend auf genetischen Informationen, eines körperlichen Zustandes und des Lebensstils einer Person herstellt. Laut Dr. Logan sei es die Vision, dass in 20 Jahren jemand morgens aufwacht und die physiologischen Daten in einer wirklich unauffälligen Art, möglicherweise durch Schweiß gemessen werden, während die Person mit einer Biosensor-Technologie im Schlaf ausgestattet ist, berichtet news.com.au.

Wie das European Food Information Council (EUFIC) erklärt, werden „intelligente Lebensmittel“ dazu beitragen die individuelle Gesundheit zu verbessern. Im größeren Umfang werden sie helfen die Zivilisationskrankheiten wie Typ 2 Diabetes, Fettleibigkeit, Krebs, Mangelernährung und Krebs zu besiegen.
Visionäre Ideen der Forscher
Auf der Foodpro Food Manufacturing Expo erläuterte Dr. Logan am letzten Wochenende im Rahmen eines Seminars am International Convention Center in Sydney sowohl die personalisierten Lebensmittel als auch die intelligente Herstellung mit einem 3D-Drucker. Es seien Informationen, die an ein Software-System übermittelt werden, das mit einem so genannten „Nahrungsmittelgenerator“ verbunden ist. Der Food Generator sitze auf der Küchenbank und würde die Nahrung herstellen, welche die Nährstoffe für den Tag beinhaltet, erklärte Dr. Logan. Der Nahrungsmittelgenerator stellt sich auf die Bedürfnisse seiner Nutzer ein, zum Beispiel, wenn jemand eine längere Wanderung plant, muss er vorab diese Informationen eingeben und der 3D-Drucker fertigt die Lebensmittel mit den erforderlichen Nährstoffen.
Das Ergebnis sei Dr. Logan zufolge allerdings kein Solyent Green wie im Science-Fiction-Film „Jahr 2022….die überleben wollen“ aus dem Jahr 1971. Soylent Green sind Plättchen, die offiziell aus Soja und Linsen bestehen. Die Idee sei der Forscherin zufolge reales Essen. Sie vermutet, dass die Verbraucher der nächsthöheren Ebene nach wie vor traditionelles Essen im Mund verspüren wollen. Das Programm richtet sich an normale Personen, dennoch biete es auch Vorteile für alle Personengruppen, angefangen bei Hochleistungssportlern bis hin zu Senioren. Vor allem durchschnittliche Menschen sind eher bereit, ihre Daten zu sammeln, mittels Fitbits und anderer Apps. Sie würden zudem stärkeres Interesse zeigen, was für Nahrung sie zu sich nehmen.
Video
Das Video zeigt einen 3D-Drucker von CSIRO für personalisiertes Fleisch
Weitere Forschungen aus dem Bereich Foodprinting: Im Mai 2017 veröffentlichten MIT-Forscher ein neuartiges Verfahren, bei dem mit einem 3D-Drucker gefertigte Lebensmittel nach der Zuführung von Wasser ihre Form verändern können. Auf diese Weise könnten den Vorstellungen der Wissenschaftler zufolge die Kosten für die Lagerung, Verpackung und Lieferung von Lebensmittel reduziert werden. Das Popup-Restaurant „Food Ink“ ist das weltweit erste Restaurant, bei dem die Gäste ihre Lebensmittel aus einem 3D-Drucker erhalten. Von der niederländischen Studentin Chloe Rutzerveld wurde mit dem „Edible Growth“ im Jahr 2014 ein 3D-Lebensmitteldrucker entwickelt, der kleine Snacks und Gebäck drucken kann.
Vielen Dank für den äußerst guten Artikel