In Schweden hat das Start-up ConcretePrint erstmals ein Haus mit dem 3D-Drucker hergestellt. Das 3D-gedruckte Haus verfügt über eine Wohnfläche von 24 m². Klein und kompakt war das Motto des Projekts, welches Teil eines schwedischen Projekts zur Untersuchung von energie- und ressourceneffizientem Bauen war. Die Wände entstanden mit dem Prototypen eines 3D-Druckers von ConcretePrint.
In einigen Ländern Europas gibt es bereits 3D-gedruckte Häuser. Da wäre das von Kamp C mit nur drei Wochen Bauzeit errichtete zweistöckige Haus in Belgien. Im deutschen Beckum (NRW) ist ein 3D-gedrucktes Wohnhaus einzugsbereit. Vor Kurzem wurde nun auch in Schweden das erste 3D-gedruckte Haus enthüllt. Das schwedische Start-up ConcretePrint (KonkretPrint AB) hat im Juni 2021 laut Mitteilungen des Unternehmens den Gründungsbau auf einem Industriegrundstück in Tumba, Schweden, fertiggestellt. Finanziell unterstützt wurde das Unternehmen von der schwedischen Energieagentur.
Details zum 3D-gedruckten Haus
Das Haus ist Teil eines 2,7 Mio. SEK (rund 266.000 Euro) teuren Projekts namens „3D-Druck für einen energie- und ressourceneffizienten Bauprozess“. Für die Projektleitung ist ConcretePrint gemeinsam mit dem Betonhersteller Betongindustri verantwortlich. Das Haus ist 24 Quadratmeter groß und verfügt über einen kompakten Wohnraum, einen Küchenbereich, ein Schlafzimmer und ein Badezimmer. Die Wände entstanden mit der robotischen 3D-Druck-Technologie von ConcretePrint. Das Robotersystem hat ein Bauvolumen von 9 x 4,2 x 2,5 Metern, ist aber nur ein Prototyp. Der geplante 3D-Drucker wird ein Bauvolumen von 20 x 15 x 10 Metern bieten.
Die Doppelwände sind 50 mm breit und haben eine Lücke, um die Isolierung und die Elektro- und Sanitäranlagen zu integrieren. Über 13 Tage verteilt wurde 28 Stunden lang gedruckt. Dabei verbrauchte der 3D-Drucker Material im Wert von 3.400 USD (2.875 EUR). Es waren jeweils vier Personen vor Ort. Schüler der örtlichen Berufsschule befanden sich ebenfalls darunter. Andere Unternehmen werden noch Fenster, Türen und Möbel liefern. Beim Dach und dem Fundament griffen die Verantwortlichen auf konventionelle Methoden zurück.
Die schwedische Energieagentur kommentierte das Bauprojekt mit den Worten:
„Wenn man bedenkt, dass das Projekt energetisch relevant ist und durch eine effizientere Produktion von Betongebäuden zu einem geringeren Materialverbrauch, [weniger] Transport und einer kürzeren Bauzeit beitragen kann, hat das Projekt eine gute und glaubwürdige Spielerkonstellation und wird als in der Lage beurteilt, zur Entwicklung und Rationalisierung einer als konservativ anerkannten Branche beizutragen.“