
Prothesen, die Berührungen wahrnehmen
Einfache 3D-gedruckte Prothesen aus Kunststoff haben das Ziel, dem Patienten im Alltag zu helfen. Bei manchen wird Elektronik integriert, damit die Prothese mehr bietet. Spezielle bionische Prothesen für Babys und Kinder gibt es zum Beispiel vom Start-up Ambionics. Spreafico wollte bei seinen Prothesen Funktionalität hinzufügen. Viele Prothesen würden seiner Meinung nach zwar fortschrittliche Technologien nutzen, um menschliche Bewegungen und Geschicklichkeit zu simulieren. Den Prothesenarm so zu gestalten, dass die Berührungen auch gespürt werden, wird meist nicht bedacht.

Spreaficos T1-Prothese
Die T1-Prothese von Spreafico wurde vermutlich mit dem Fused Deposition Modeling-FFF-3D-Druckverfahren hergestellt. Die integrierten Drucksensoren befinden sich an den Fingerspitzen. Sie sind jeweils mit vibrierenden Scheibenmotoren am Stumpf verbunden. Der Träger wird so vor der Kraft gewarnt, die er auf ein Objekt ausübt. Die Kosten für myoelektrische Prothesenvorrichtungen sind sehr hoch. Die von Spreafico angewendet Methode ist deutlich günstiger.

Der Träger kann die Vibrationen je nach Bedarf vollständig aktivieren oder deaktivieren. Das alles geschieht per Knopfdruck. Bei der Prothese wird zwischen den Greifmodi Präzisionsgriff, Klemmgriff oder offene Hand unterschieden. Das taktile Feedback schützt den Träger vor dem Risiko einer Abstoßung des Prothesenarms. Das Gefühl der Selbstbewegung und Körperhaltung nimmt so zu.
Spreaficos T1-Prothesenarm würde mit 3.500 Euro Menschen helfen, die wenig Geld zur Verfügung haben. Es wäre auch möglich, die Prothese weiter zu personalisieren. Personalisiert sind auch die künstlerischen Prothesen des Start-ups „Print my Leg“.







