Der Franzose Christophe Debard stellt mit seinem Projekt „Print My Leg“ Beinprothesen mit dem 3D-Drucker her. Das sind keine gewöhnlichen Prothesen, sondern kleine Kunstwerke. Als Betroffener weiß er, worauf es ankommt und startete das Start-up „Print my Leg“.
Prothesen kommen zum Einsatz, wenn ein Körperteil in Mitleidenschaft gezogen wurde und amputiert wird. Die traditionelle Herstellung von Prothesen ist teuer, oft unflexibel und bietet leider noch immer nur eine begrenzte Auswahl an gestalterischer Möglichkeiten.
Der in Frankreich geborene Christophe Debard war noch ein Teenager, als sein Bein amputiert wurde. Eine prägende Erfahrung, die ihn heute dazu ermutigt hat, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Mit dem Start-Up „Print My Leg“ stellt er deshalb Open-Source-Entwürfe für dekorative Prothesenbeinstücke bereit.
Für Debard war es wichtig, dass die Prothese nicht nur ein Mittel zum Zweck war, das möglichst verborgen bleiben sollte. Er wollte einen Hingucker, etwas, womit er sich wohlfühlen kann. Sein Ziel ist es, die Sichtweise der Menschen auf Behinderungen zu verändern, meint auch Lee Dockstader, Director Vertical Market Development bei HP, dessen Multi Jet Fusion-Technologie eine wichtige Rolle in der Print My Leg-Initiative spielt, heißt es in einem Online-Artikel von „Digital Trends“.
„Durch sein Projekt schafft er die Möglichkeit für Kreativität und persönlichen Ausdruck von Amputierten durch prothetische Abdeckungen und macht sie stolz, sie zu tragen und zu zeigen.“

Weitere Projekte für 3D-gedruckte Prothesen
Es gibt viele Projekte, die sich um Kinderprothesen drehen. Cyborg Beast ist eines dieser, das von einer Forschungsgruppe an der Creighton University in den USA geleitet wird. Es konzentriert sich auf Hand- und Armprothesen für Kinder. Die Cyborg Beast-Designdateien können online unter der Creative Commons-Lizenz heruntergeladen werden. Hunderte Menschen weltweit nutzen diese bereits.

Limbitless Solutions fertigt gemeinsam mit Ingenieurstudenten 3D-gedruckte, personalisierte Bionik- und prothetische Teilarme für Kinder mit Gliedmaßenunterschieden. Wir hatten Ende letzten Jahres über das Unternehmen berichtet.
Technologische Durchbrüche eröffnen immer mehr Möglichkeiten für den 3D-Druck von Prothesen. Man kann sie nicht nur aus Kunststoff, sondern aus allen möglichen Materialien drucken. Debard arbeitet jetzt mit e-NABLE zusammen, um kostenlose 3D-gedruckte Prothesen für die oberen Extremitäten Bedürftiger zu erstellen, vor allem in Gemeinden, die es sich nicht leisten können.
Interessante Geschichte und auf jeden Fall eine prägende Erfahrung, die Christophe zur Gründung des Start-ups gebracht hat. Ich finde seine Idee, die Sichtweise der Menschen auf Behinderungen zu verändern sehr mutig. Ich wünsche ihm viel Erfolg!